Antrag fordert Ende der Kettenbefristungen in der Wissenschaft
„Gute Wissenschaft braucht gute Arbeitsbedingungen – Kettenbefristungen beenden“ lautet der Titel eines Antrags der Fraktion Die Linke (20/4588), den der Bundestag am Donnerstag, 15. Dezember 2022, beraten hat. Nach der Debatte wurde der Antrag an den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen.
Antrag der Linksfraktion
Die Abgeordneten fordern eine Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes. Ein entsprechender Gesetzentwurf müsse die Hochschulen dazu verpflichten, ihr wissenschaftliches Personal unbefristet einzustellen, solange kein Befristungsgrund vorliegt, heißt es in dem Antrag. Außerdem sollen die Laufzeiten von Arbeitsverträgen mindestens der Länge des zu bearbeitenden Projekts entsprechen müssen. Promovierende sollen laut Antragstellern künftig mindestens zwei Drittel der vereinbarten Arbeitszeit für die eigene Promotion aufwenden sollen.
Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz trat 2007 in Kraft und wurde 2016 novelliert. Ziel sei es gewesen, die Befristungspraktiken in der Wissenschaft zu beenden. Ein Evaluationsbericht vom Mai 2022 zeige laut Antrag jedoch, dass sich die Befristungspraxis über die Jahre noch verstärkt habe. So habe sich die Zahl der befristeten Stellen zwischen 2000 und 2020 mehr als verdoppelt – von 87.405 auf 175.215 Vollzeitäquivalente. (des/hau/15.12.2022)