Abgesetzt: Abgeordneten beraten über Zukunft des Wintersports
Über die Zukunft des Wintersports in Deutschland wollte der Bundestag am Donnerstag, 20. April 2023, beraten. Ein dazu von der CDU/CSU-Fraktion vorgelegter Antrag mit dem Titel „Unterstützung für den Wintersport – Jetzt handeln“ (20/6183) wurde jedoch von der Tagesordnung abgesetzt.
Antrag der Unionsfraktion
Der Wintersport in Deutschland stehe angesichts der aus sehr unterschiedlichen Bereichen resultieren Herausforderungen unter Druck, befindet die Unionsfraktion. So führten etwa veränderte klimatische Bedingungen zu Schneemangel. Diese Entwicklung führe perspektivisch eventuell dazu, „dass in Gegenden, die heute noch als traditionelle Wintersportorte gelten, mittel- bis langfristig kein Skisport mehr ausgeübt werden kann“, heißt es in dem Antrag. Eine weitere Herausforderung sei die aktuelle Energiekrise: Energieintensive Wintersportanlagen wie Eislaufhallen oder Bobbahnen kämpften um das Überleben, was im Fall der Eishallen nicht nur den Leistungs-, sondern auch den Breitensport beträfe. Großen Schwierigkeiten sähen sich schließlich die Leistungssportverbände ausgesetzt. Die vom Bund nicht ausgeglichenen stetig steigenden Personalkosten sorgten für finanzieller Druck, schreibt die CDU/CSU-Fraktion.
Die Bundesregierung wird daher aufgefordert, Handlungsstrategien zu entwickeln, um den Wintersport bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen. National müsse sie die Koordinierung übernehmen, soweit verschiedene staatliche Ebenen in die Problemlösung involviert sind, wird verlangt. Zudem müsse ein abgestimmtes Vorgehen mit anderen betroffenen Staaten in Europa sichergestellt werden.
Bewerbung Deutschlands für Olympische Winterspiele
Die Unionsfraktion fordert die Bundesregierung außerdem auf, eine zeitnahe Bewerbung Deutschlands für Olympische Winterspiele zu unterstützen, um Sportlern, Vereinen und Standorten des Wintersports eine langfristige Perspektive zu geben, die über nationale Wettbewerbe und jährliche internationale Wettkämpfe hinausreicht. Außerdem müsse die Summe der Organisationskostenzuschüsse erhöht werden, um die veranstaltenden Wintersportvereine vor mitunter existenziellen Finanzrisiken zu bewahren.
Mit Blick auf den kommenden Winter müsse die Regierung den Wintersport weiterhin in der Energiekrise finanziell unterstützen, „vor allem durch die überfällige Aufnahme in den Härtefallfonds des Bundes“. Die Transformation müsse ermöglicht werden, damit Energiebedarfe sinken und weitestgehend durch Erneuerbare Energien gedeckt werden können, heißt es in dem Antrag. (hau/18.04.2023)