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Haushalt

Merz in der General­debatte: Unser Land erstickt in Bürokratie

Als Höhepunkt der viertägigen ersten Beratung des Bundeshaushalts 2024 (20/7800) hat am Mittwoch, 6. September 2023, die vierstündige Generaldebatte zur Politik der Bundesregierung stattgefunden. Anlass für die Aussprache war der Einzelplan 04 des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes. Thematisch ging es jedoch vor allem um die Politik der Bundesregierung insgesamt.

Merz: Bundeswehr bleibt strukturell unterfinanziert

Als Führer der größten Oppositionsfraktion trat Friedrich Merz (CDU/CSU) als erster Redner an das Pult. Merz hielt dem Kanzler und seiner Ampel-Regierung vor, mit dem Haushaltsentwurf für das kommende Jahr dem selbst gestellten Anspruch einer „Zeitenwende“ nicht gerecht zu werden. Man sehe einen weitgehend unveränderten Verteidigungshaushalt. Er habe erhebliche Zweifel, ob man die Dimension des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und deren weitreichende Auswirkungen übereinstimmend richtig einschätze, sagte Merz.

Der CDU-Vorsitzende kritisierte vor allem eine mangelhafte langfristige Finanzierung der Bundeswehr. Das bei Rot und Grün „ungeliebte Kind“ Bundeswehr bleibe „strukturell unterfinanziert“. Dabei sei die Sicherung des Friedens und der Freiheit im Angesicht des Ukraine-Kriegs „Deutschlands wichtigste Aufgabe in der EU und in der Nato“. Verlierer seien Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der nicht mehr Geld bekomme, die Soldaten der Bundeswehr – und auch die Bündnispartner hätten Vertrauen verloren. Spätestens 2027 werde eine Lücke von mindestens 30 Milliarden Euro im Verteidigungshaushalt klaffen, von der die Regierung heute keine Vorstellung habe, wie sie gefüllt werden solle, sagte Merz.

Scholz weist Vorwürfe zurück

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wies die Vorwürfe über eine unzureichende Finanzierung der Bundeswehr später zurück: „Es funktioniert nicht mit den Popanzen in dieser Republik“, sagte Scholz. Der wichtigste Popanz, den Merz aufgebaut habe, habe etwas mit dem Konsens zu tun, den der Bundestag mit einer Zweidrittelmehrheit gefasst habe, als das Sondervermögen für die Bundeswehr beschlossen wurde. Diesen kündige Merz gerade auf und werde dem Ernst der Lage überhaupt nicht gerecht. „Das ist schlecht“, so Scholz, der der Bundeswehr garantierte, dass die Nato-Quote auch in den Jahren 2028, 2029 und in den 30er Jahren erreicht werde – wenn das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen ausgeschöpft sei. Die Nato-Quote betrifft das Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Bundeswehr zu investieren. 

Bundeskanzler Olaf Scholz steht am Rednerpult im Plenarsaal. Er trägt eine schwarze Augenklappe über seinem rechten Auge.

Kanzler Scholz verteidigt die Politik seiner Regierung. (© DBT/Marc-Steffen Unger)

Scholz sagte, um das zu erreichen, müssten allerspätestens ab 2028 zusätzliche 25, vielleicht auch fast 30 Milliarden Euro für die Bundeswehr aus dem Bundeshaushalt direkt finanziert werden. Dazu passten Steuervorschläge nicht, die Merz in den vergangenen Tagen gemacht habe, die bis zu 28 oder 30 Milliarden kosten würden. Woher solle dieses Geld stammen, fragte Scholz. „Sie machen Vorschläge, als gäbe es kein Morgen – das sollten wir nicht mehr tun“, sagte Scholz.

Merz: Unser Land erstickt in Bürokratie

„Unser Land erstickt in Bürokratie“, beklagte Merz zudem. Die CDU würde viele Gesetze, die die Ampel auf den Weg gebracht hat, sofort stoppen. Weder die Kindergrundsicherung noch das Gebäudeenergiegesetz würde die Union in dieser Weise auf den Weg bringen. „Die Menschen sind es leid, nur noch mit Verboten, Regulierungen, unkalkulierbaren Kosten und bürokratischen Auflagen konfrontiert zu werden.“ Im Gebäude- wie im Verkehrssektor würde die Union auf echte Technologieoffenheit setzen: „Ihre Klimapolitik wird mehrheitlich von den Menschen im Land nicht mehr mitgetragen“, sagte Merz. „Wenn man dem Klima schaden will, muss man es genauso machen wie Sie es gegenwärtig machen.“

Die Union, führte Merz weiter aus, würde das Bürgergeld so ausgestalten, dass Arbeit sich mehr lohne als der Bezug staatlicher Transferleistungen, Anreize für ältere Beschäftigte schaffen, statt früher in Rente zu gehen länger dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen – und nicht zuletzt die beständig weiter ansteigende Zahl illegaler Grenzübertritte zu senken. Das sei ein Problem, das die Gesellschaft tief spalte. Unterm Strich widerspreche man aber nicht nur einzelnen Politikvorhaben, sagte Merz. Vielmehr widerspreche man dem ganz grundsätzlichen Staatsverständnis der Ampel, das verbietend, bevormundend, paternalistisch sei. Die Union hingegen wolle den Menschen, Unternehmen, Ingenieurinnen und Ingenieuren etwas zutrauen und zur Leistung im Sinne des Landes ermutigen und befähigen. „Sie tun von fast alledem genau das Gegenteil.“

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (CDU/CSU) schlug Scholz einen „Deutschlandpakt“ in der Migrationspolitik vor: Mehr Grenzkontrollen, die Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer, Sach- statt Geldleistungen für Asylbewerber, schnellere Abschiebungen.

Bundeskanzler schlägt „Deutschland-Pakt“ vor

Der Bundeskanzler reagierte auf Merz‘ Einlassungen mit zweierlei: Zum einen stellte er mit Blick auf die letzten Worte fest – ja, man müsse sich auch um die Leistungsträger in der Gesellschaft kümmern, „aber, sagte Scholz, Herr Merz, Sie haben einen merkwürdigen Leistungsträgerbegriff, der fängt erst ab 120.000 Euro im Jahr an. Leute, die jeden Tag berufstätig sind und 40 bis 45 Stunden in der Woche arbeiten, zählen nicht dazu.“ Zum anderen, grundsätzlicher, mit einem Appell an alle zur Zusammenarbeit. Niemand wolle „Schattenboxen im Bundestag“. Die Bürger wollten „Orientierung, mutige Kompromisse, zupackende Arbeit“, sagte Scholz.

„Arbeiten Sie mit uns daran, die Missstände der vergangenen Jahre abzustellen und Deutschland gut aufzustellen für die Zukunft“, sagte er Richtung Merz – und rief Länder, Gemeinden und Opposition zu einem nationalen Kraftakt auf, um die Wirtschaftskrise und den Umbau zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu bewältigen. „Die Bürgerinnen und Bürger sind diesen Stillstand leid. Und ich bin es auch“, sagte er. Der Deutschland-Pakt solle das Land schneller, moderner und sicherer machen. „Lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln“, sagte Scholz und fügte hinzu: „Viele im Land warten geradezu sehnsüchtig auf diesen Schulterschluss.“ Das „Gebot der Stunde“ sei: „Tempo statt Stillstand, Handeln statt Aussitzen, Kooperation statt Streiterei.“

„Mehltau“ lähme die Wirtschaft, sagte Scholz etwa mit Blick auf die langen Planungsverfahren. „Moderne Gesetze, schnellere Verfahren, weniger Bürokratie“ seien Grundlage für einen Aufschwung. Und zweitens: Die Bereitschaft aller, wirklich an einem Strang zu ziehen, und zwar in dieselbe Richtung: Bund, Länder, Städte und Gemeinden, Unternehmen und Behörden, Verbände und Gewerkschaften. So forderte er die Länder auch auf, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz umzusetzen. „Arbeiten Sie mit uns daran, die Missstände der vergangenen Jahre abzustellen und Deutschland gut aufzustellen für die Zukunft.“

„Das ist das größte Investitionsprogramm seit der Dampflok“

Ein neues Konjunkturprogramm lehnte Scholz ab und verwies darauf, dass die Bundesregierung in zahlreichen Bereichen bereits Rekordsummen für Investitionen anbiete. „Ich halte nichts von einem schuldenfinanzierten Strohfeuer namens Konjunkturprogramm, das die Inflationsbekämpfung der EZB konterkarieren würde“, betonte Scholz. Der Bund investiere zudem im kommenden Jahr 58 Milliarden Euro etwa in die Wasserstoffwirtschaft, die Halbleiterindustrie, klimafreundliche Mobilität, digitale Infrastruktur und die Sanierung von Gebäuden. Dazu kämen 54 Milliarden Euro für bessere Schienen, neue Brücken, schnelles Internet, Ladesäulen, sozialen Wohnungsbau und eine klimaneutrale Wirtschaft. Allein die Bahn erhalte in den kommenden vier Jahren 24 Milliarden Euro an zusätzlichem Investitionsspielraum. „Das ist das größte Investitionsprogramm in so kurzer Zeit seit der Dampflok“, sagte Scholz.

Der Kanzler betonte, dass die Bundesregierung auch weiter große Industrieansiedlungen etwa im Chip- und Batteriesektor fördern werde. Er wies den Eindruck zurück, dass Staaten wie die USA Firmen mehr Subventionen anböten. „Gemessen an der Größe unseres Landes und unserer Wirtschaftsleistung können diese Investitionen, kann unser Klima- und Transformationsfonds es durchaus aufnehmen mit seinem amerikanischen Gegenstück“, betonte er. „Wir kommen voran bei der Aufgabe, unser Land so aufzustellen, dass die besten Tage nicht hinter uns liegen, sondern vor uns. Auch das kriegen wir hin, wenn wir zusammenhalten. Das erwarten die Menschen von uns.“

FDP gegen staatlich subventionierten Industriestrompreis

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die ablehnende Haltung seiner Partei gegenüber einem staatlich subventionierten Industriestrompreis bekräftigt. „Ich glaube nicht, dass eine neue Subvention beim Preis das Richtige ist, sondern wir müssen bei den Abgaben runter“, sagte Dürr bei der Generaldebatte.

Man könnte die Stromsteuer auf das europäische Minimum verringern. Man werde auch über den „Spitzenausgleich“ bei der Stromsteuer sprechen müssen. Es sei eine Herausforderung für energieintensive Unternehmen, wenn der Spitzenausgleich Ende des Jahres auslaufe. Dürr betonte außerdem „Technologieoffenheit“ im Wärme- sowie Verkehrsbereich.

SPD: Leben in vielen Zeitenwenden

Rolf Mützenich (SPD) erinnerte daran, dass derzeit viele Krisen zusammenkämen: „Wir leben und arbeiten in vielen Zeitenwenden. Schon eine einzig davon wäre für viele eine große Belastung. Dass das Gesamte, dem das Land sich stellen müsse - Klima, Arbeit, Digitalisierung, Inflation, Rezession und anderes – etwas sei, das verunsichere, verstehe er genauso wie den Rückzug mancher Bürger und Bürgerinnen ins Private.

Die Zuversicht und das Vertrauen in Politik, aber auch Wirtschaft und Gesellschaft schwinde. Und ja, auch die Ampel habe in der Vergangenheit keine gute Figur gemacht. Aber es gebe etwas, dass nur diese Verbindung aus SPD, Grünen und FDP so vollbringen könne. Dafür kämpfe er.

AfD fordert Neuwahlen

AfD-Chef Tino Chrupalla kritisierte in seiner Rede die Ampelkoalition scharf und forderte Neuwahlen. “Die Zeit der Ampel ist abgelaufen„, sagte Chrupalla. Er warf der Koalition eine “fahrlässige und verfehlte Migrationspolitik„ und speziell den Grünen in der Ampel eine wirtschaftsfeindliche Politik vor.

An Bundeskanzler Scholz gerichtet sagte er: “Öffnen Sie wieder, wenn Sie können, bitte beide Augen und sehen Sie, wie die deutsche Wirtschaft reagiert, wie sie abschmiert, und kümmern Sie sich endlich um das Rückgrat in diesem Land, um die deutsche Wirtschaft.„

Grüne thematisieren Merz‘ Deutschlandbild

Katharina Dröge (Bündnis 90/Die Grünen) wendet sich vor allem an Merz und zitiert seine Aussage in einem bayerischen Bierzelt: Nicht Kreuzberg ist Deutschland – Gillamoos ist Deutschland. Solche Bilder wähle Merz immer wieder, sagte Dröge, und er definiere damit, wer dazu gehöre und wer nicht, wer in diesem Land richtig sei und wer falsch. Wenn er von kleinen Jungs im Kindergarten spreche, deren Eltern muslimisch seien, dann spreche er von “kleinen Paschas„, ukrainische Flüchtlinge nenne er “Sozialtouristen, Arbeitslose würden bei ihm zu „Arbeitsverweigerern“.

Was an Kreuzberg sei nicht deutsch, was sei an Gillamoos deutscher, fragte sie Merz: Dass hier Menschen vieler Religionen leben, verschiedener sexueller Identitäten, verschiedenen politischen Überzeugungen? Eine CDU, die diesen Weg gehe, gehe einen gefährlichen, einen verantwortungslosen Weg, gerade in dieser Zeit, sagte Dröge.

Linke nennt Kindergrundsicherung „Etikettenschwindel“

Auch von der Fraktion Die Linke kommt Kritik an der Politik der Koalition. „Wir dürfen jetzt nicht sparen, wir brauchen große Investitionspakete“, sagte Amira Mohamed Ali, Fraktionschefin der Linksfraktion.

Viele Menschen seien zu Recht wütend, dass im Etat Milliarden Euro für Rüstung rausgehauen werden sollten und überall sonst geknausert und gespart werde. Die geplante Kindergrundsicherung sei unzureichend und ein „Etikettenschwindel“.

Knapp zwei Milliarden Euro für Kultur und Medien

Der Etat des Kanzleramtes sieht Ausgaben von 3,71 Milliarden Euro vor gegenüber 3,9 Milliarden Euro in diesem Jahr. Die Einnahmen sollen von 166,5 Millionen Euro 2023 auf 568,7 Millionen Euro steigen.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), soll im nächsten Jahr 1,92 Milliarden Euro ausgeben können (2023: 2,18 Milliarden Euro).

Integrationsbeauftragte und Ostbeauftragter

Der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD), stehen laut Entwurf 34,66 Millionen Euro zur Verfügung (2023: 43,5 Millionen Euro).

Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider (SPD), soll 15,59 Millionen Euro erhalten nach 15,92 Millionen Euro in diesem Jahr. Der Zuschuss an den Bundesnachrichtendienst beläuft sich dem Entwurf zufolge auf 1,08 Milliarden Euro (2023: 1,03 Milliarden Euro). (mis/vom/06.09.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

Friedrich Merz

Friedrich Merz

© Friedrich Merz/Tobias Koch

Merz, Friedrich

CDU/CSU

Olaf Scholz

Olaf Scholz

© SPD/ Photothek

Scholz, Olaf

Bundeskanzler

Tino Chrupalla

Tino Chrupalla

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Chrupalla, Tino

AfD

Katharina Dröge

Katharina Dröge

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Dröge, Katharina

Bündnis 90/Die Grünen

Amira Mohamed Ali

Amira Mohamed Ali

© Amira Mohamed Ali/ Thomas Hedrich/DiG 2021

Mohamed Ali, Amira

Die Linke

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Christian Dürr

© Christian Dürr/ Tobias Koch

Dürr, Christian

FDP

Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt

© Benjamin Zibner

Dobrindt, Alexander

CDU/CSU

Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

Dr. Rolf Mützenich

Dr. Rolf Mützenich

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Mützenich, Dr. Rolf

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Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

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Gerrit Huy

© Gerrit Huy

Huy, Gerrit

AfD

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Claudia Roth

© Claudia Roth/ Kristian Schuller

Roth (Augsburg), Claudia

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Hacker, Thomas

FDP

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Thorsten Frei

© Thorsten Frei / Tobias Koch

Frei, Thorsten

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Post (Minden), Achim

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Dr. Marc Jongen

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Fricke, Otto

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  • 20/7800 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024)
    PDF | 102 MB — Status: 18.08.2023
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Der Weg zum Bundes­haushalt 2024 vom Entwurf zum Beschluss

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Generaldebatte zum Kanzleretat

Merz an Scholz: Wir sind in allen Fragen vollkommen anderer Meinung

Der Höhepunkt der Haushaltswoche hat am Mittwoch, 31. Januar 2024, unter dem Eindruck der Gedenkstunde zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus begonnen. Am Vormittag hatten die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif im Bundestag gesprochen. „Es fällt schwer, nach dieser Gedenkstunde ganz einfach zur Tagesordnung überzugehen“, sagte Friedrich Merz, als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion erster Redner zum Tagesordnungspunkt des Kanzler-Etats, der traditionell zu einer Generaldebatte zwischen Regierung und Opposition genutzt wird. 

Merz erinnerte ferner an die Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron in der Vorwoche anlässlich des Staatsaktes für den verstorbenen ehemaligen Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble. „Eine wirklich große Rede“, sagte Merz. Deutschland und Frankreich müssten neue Initiativen starten, um Europa auf eine veränderte Welt vorzubereiten, etwa eine mögliche abermalige Präsidentschaft von Donald Trump in den USA. 

Merz: Europas Unternehmen stärken

Insbesondere mahnte Merz eine Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigungsindustrie an und nannte das Beispiel Airbus als Vorbild. Der Oppositionsführer sprach sich ferner dafür aus, das europäische Kartellrecht zu ändern. Europas Unternehmen müssten auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig werden.

Voraussetzung dafür sei, dass Deutschland seine Wachstumsschwäche überwinde. Damit leitete Merz über zu Generalkritik an der Regierung: „Wir sind in allen wesentlichen Fragen vollkommen anderer Meinung als Sie, und zwar im Grundsatz“, sagte er in Richtung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Deshalb habe seine Fraktion auch keine Änderungsanträge zum Bundeshaushalt 2024 eingereicht.

 

Olaf Scholz steht hinter dem Rednerpult und hält eine Rede

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in der Generalaussprache die Politik der Bundesregierung verteidigt. (© DBT/Thomas Trutschel/photothek)

Scholz: Müssen Populismus stoppen

Auch der Bundeskanzler selbst begann seine Erklärung mit Eindrücken aus der Gedenkstunde. „Wer schweigt, macht sich mitschuldig.“ Diese Mahnung habe Eva Szepesi am Morgen den Zuhörern mitgegeben. Scholz sagte weiter mit Blick auf die Enthüllungen über Pläne von Rechtsextremen, Menschen mit Migrationshintergrund unabhängig von ihrer deutschen Staatsangehörigkeit aus Deutschland zu vertreiben: „Deshalb bin ich so froh, dass so viele Menschen in Deutschland demonstrieren.“ 

In den USA erfahre „rechter Populismus“ derzeit sehr viel Unterstützung. In Großbritannien habe dieser „ein ökonomisches Unglück mit dem Brexit“ hervorgerufen. „Wir haben in Deutschland die Aufgabe, dass wir diesen Trend stoppen, und zwar gemeinsam“, rief Scholz.

„Ampel hat in der Migrationspolitik geliefert“

Als Replik auf die Rede von Friedrich Merz kündigte Scholz ein Treffen mit Frankreichs Präsident Macron an. Ziel sei es, die Europäische Union zu stärken. Er wies ferner darauf hin, dass Deutschland den höchsten Beschäftigungsstand in seiner Geschichte habe. „Diese Regierung hat die Weichen gestellt“, sagte Scholz und verwies auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetzt, die neuen Regeln zur Staatsbürgerschaft, die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns und Steuersenkungen, die seine Regierungskoalition vorgenommen habe. 

Auch in der Migrationspolitik habe die Ampel-Regierung geliefert, sagte Scholz. Merz hatte Scholz zuvor vorgeworfen, den Deutschlandpakt für die Migration gekündigt zu haben. Scholz wies dies zurück und verwies auf die Beschlüsse mit den Ministerpräsidenten der 16 Länder, die umgesetzt seien, wie auch den Medien zu entnehmen sei. „Der Oppositionsführer liest offenbar nicht mal Zeitung“, machte sich der Kanzler lustig. 

AfD fordert Grenzschließungen

Die AfD-Fraktionsvorsitzende Dr. Alice Weidel thematisierte in ihrer Rede die Recherchen der Correctiv-Redaktion über ein Treffen von Rechtsextremen und bezeichnete diese als „Spürstasi mit unglaublichen Lügen“. Sie sprach von einer „Verleumdungskampagne“. Der Ampel-Koalition warf sie vor, Energie künstlich zu verteuern und kritisierte eine „Verbotspolitik“. Sie sei das „größte Standortrisiko für Deutschland“. Für die gegenwärtige Rezession trage „allein diese unfähige Regierung die Verantwortung“. Die Regierung kaufe neue Hubschrauber und Autoflotten und gebe 800 Millionen Euro für ein „Protzkanzleramt“ aus, kritisierte Weidel. 

Sie forderte die Schließung der Grenzen und die Rückführung von ausreisepflichtigen Ausländern. „Das ist die Herrschaft des Rechts“, sagte Weidel. Ausländischen Staatsbürgern solle das Bürgergeld gestrichen werden. Weidel weiter: „Diese Regierung hasst Deutschland. Machen Sie den Weg frei für Neuwahlen.“

Grüne in Richtung AfD: Sie sind keine Demokraten

Britta Haßelmann (Bündnis 90/Die Grünen) reagierte auf Weidels Rede: „Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass Menschen zurecht auf die Straße gehen, und sagen, wir haben etwas zu verteidigen, nämlich nichts weniger als unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat, dann die Rede von Alice Weidel.“ Diese habe in ihrer zehnminütigen Rede demokratische Institutionen verächtlich gemacht. 

„Sie sind demokratisch gewählt, aber sie sind keine Demokraten, diese AfD-Abgeordneten“, sagte Haßelmann und erinnerte ebenfalls an die Gedenkstunde am Vormittag: „Nach einer so würdigen Gedenkstunde, wo Eva Szepesi uns aufgefordert hat, wissen wir, was unsere Aufgabe ist, nämlich unsere Demokratie zu verteidigen, mit allen Mitteln.“  

FDP: Wir räumen jetzt auf

Auch Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Fraktion, zeigte sich erfreut über die großen Proteste gegen die AfD. Er selbst sei in Bremen auf einer Demonstration gewesen. „Dort habe ich die breite bürgerliche Mitte unsere Gesellschaft angetroffen“, sagt Dürr und ergänzte: „Dass die AfD hier heute in einem demokratischen Parlament sitzt und von Remigration spricht, ist geschichtsvergessen und gruselig.“ 

Die Politik der Ampel lobte Dürr und verwies auf eine 50 Prozent höhere Investitionsquote im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Haushalt 2019, den noch die schwarz-rote Koalition zu verantworten hatte. Dieser sei auch „eine Antwort auf die katastrophale Verkehrspolitik von Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer. Das räumen wir jetzt auf.“ Die Union forderte er auf, dem Wachstumschancengesetz im Bundesrat zuzustimmen. 

SPD spricht sich für Kindergelderhöhung aus

Dr. Rolf Mützenich (SPD) wies darauf hin, dass die Abgeordneten des Bundestags im parlamentarischen Verfahren noch Änderungen am Bundeshaushalt vorgenommen hätten. „Deshalb können wir diesem Haushalt guten Gewissens zustimmen“, erklärte Mützenich. 

Die AfD-Fraktion kritisierte er dafür, dass diese dafür sei, Agrarsubventionen abzuschaffen. Mützenich ging auch auf einen Konflikt innerhalb der Ampel-Koalition ein und sprach sich dafür aus, das Kindergeld zu erhöhen. Derzeit sei nur geplant, die Steuerfreibeträge für Kinder zu erhöhen.

3,87 Milliarden Euro für das Kanzleramt

Den Einzelplan 04 des Haushaltsgesetzes 2024 (20/7800, 20/7802) nahm der Bundestag in der vom Haushaltsausschuss geänderten Fassung (20/8604, 20/8661) in namentlicher Abstimmung an. Mit Ja votierten 386 Abgeordnete, mit Nein stimmten 293 Parlamentarier. Der Einzelplan 22 des Unabhängigen Kontrollrats (20/8661, 20/8662) wurde mit den Stimmen aller im Bundestag vertretenen Fraktionen gebilligt.

Der Etat des Kanzleramtes sieht 2024 Ausgaben von 3,87 Milliarden Euro vor gegenüber 3,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und 3,71 Milliarden Euro im Regierungsentwurf. Die Einnahmen sollen von 166,5 Millionen Euro 2023 auf 568,7 Millionen Euro steigen. Der Haushaltsausschuss erhöhte die Förderung der Entwicklung und Produktion von Computerspielen in Deutschland um rund 33 Millionen Euro und erhöhte die Zuschüsse für investive Kulturmaßnahmen bei Einrichtungen im Inland um 39 Millionen Euro. 

Ausgaben für Kultur und Medien

Der Etat des Bundeskanzleramtes umfasst Ausgaben der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) mit rund zwei Milliarden Euro (2023: 2,18 Milliarden Euro). Unter anderem darf die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit 342,45 Millionen Euro (2023: 325,13 Millionen Euro) rechnen. Für allgemeine kulturelle Angelegenheiten sind 208,57 Millionen Euro reserviert (2023: 364,26 Millionen Euro), für die Pflege des Geschichtsbewusstseins 100,29 Millionen Euro (2023: 118,08 Millionen Euro).

Für die Deutsche Nationalbibliothek stehen 33,45 Millionen Euro (2023: 58,45 Millionen Euro) zur Verfügung, für die Förderung kultureller Maßnahmen nach dem Bundesvertriebenengesetz und für das kulturelle Eigenleben fremder Volksgruppen 19,14 Millionen Euro (2023: 20,71 Millionen Euro). Deutsche Künstler sollen mit 4,54 Millionen Euro (2023: 4,39 Millionen Euro) gefördert werden.

Integrationsbeauftragte und Ostbeauftragter

Der Etat beinhaltet darüber hinaus Ausgaben der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD), die zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus ist. Ihr stehen laut Regierungsentwurf 34,66 Millionen Euro zur Verfügung (2023: 43,5 Millionen Euro).

Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider (SPD), soll dem Regierungsentwurf zufolge 15,59 Millionen Euro erhalten nach 15,92 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Der Zuschuss an den Bundesnachrichtendienst beläuft sich laut Entwurf auf 1,08 Milliarden Euro (2023: 1,03 Milliarden Euro). Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung soll 177,4 Millionen Euro gegenüber 142,59 Millionen Euro 2023 ausgeben können. Das Bundesarchiv in Koblenz und Berlin wird mit 189,55 Millionen Euro (2023: 188,09 Millionen Euro) bedacht.

Unabhängiger Kontrollrat

Der Unabhängige Kontrollrat (Einzelplan 22), der die Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes kontrolliert, soll elf Millionen Euro (2023: 16,39 Millionen Euro) erhalten, Einnahmen sind nicht eingeplant. (bal/vom/31.01.2024)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Bärbel Bas

Bärbel Bas

© Bärbel Bas / Photothek Media Lab

Bas, Bärbel

Bundestagspräsidentin

Friedrich Merz

Friedrich Merz

© Friedrich Merz/Tobias Koch

Merz, Friedrich

CDU/CSU

Olaf Scholz

Olaf Scholz

© SPD/ Photothek

Scholz, Olaf

Bundeskanzler

Alice Weidel

Alice Weidel

© Dr. Alice Weidel/Hagen Schnauss

Weidel, Dr. Alice

AfD

Britta Haßelmann

Britta Haßelmann

© Studio Kohlmeier/ Angelika Kohlmeier

Haßelmann, Britta

Bündnis 90/Die Grünen

Christian Dürr

Christian Dürr

© Christian Dürr/ Tobias Koch

Dürr, Christian

FDP

Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt

© Benjamin Zibner

Dobrindt, Alexander

CDU/CSU

Dr. Rolf Mützenich

Dr. Rolf Mützenich

© Rolf Mützenich / Photothek Media Lab

Mützenich, Dr. Rolf

SPD

Tino Chrupalla

Tino Chrupalla

© Robert Rösler

Chrupalla, Tino

AfD

Andreas Audretsch

Andreas Audretsch

© Andreas Audretsch/Sonja Bahalwan

Audretsch, Andreas

Bündnis 90/Die Grünen

Bijan Djir-Sarai

Bijan Djir-Sarai

© Fotodesign mangual.de/Graca und Darius Bialojan

Djir-Sarai, Bijan

FDP

Kerstin Radomski

Kerstin Radomski

© Kerstin Radomski / tokography / Tobias Koch

Radomski, Kerstin

CDU/CSU

Achim Post

Achim Post

© Achim Post/ Oliver Krato

Post (Minden), Achim

SPD

Martin Erwin Renner

Martin Erwin Renner

© Martin E. Renner

Renner, Martin Erwin

AfD

Paula Piechotta

Paula Piechotta

© Paula Piechotta/ Philip Knoll

Piechotta, Dr. Paula

Bündnis 90/Die Grünen

Otto Fricke

Otto Fricke

© Otto Fricke/Christian Kaufels

Fricke, Otto

FDP

Sepp Müller

Sepp Müller

© Sepp Müller/ Tobias Koch

Müller, Sepp

CDU/CSU

Sonja Eichwede

Sonja Eichwede

© DBT/ Inga Haar

Eichwede, Sonja

SPD

Gottfried Curio

Gottfried Curio

© Dr. Gottfried Curio/ Hagen Schnauss

Curio, Dr. Gottfried

AfD

Lamya Kaddor

Lamya Kaddor

© Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/ Stefan Kaminski

Kaddor, Lamya

Bündnis 90/Die Grünen

Anikó Glogowski-Merten

Anikó Glogowski-Merten

© FDP Kreisverband Braunschweig/Michael Ciecimirski

Glogowski-Merten, Anikó

FDP

Dr. Christiane Schenderlein

Dr. Christiane Schenderlein

© Dr. Christiane Schenderlein/ Chris Gonz

Schenderlein, Dr. Christiane

CDU/CSU

Wiebke Esdar

Wiebke Esdar

© Wiebke Esdar/ Pat Röhring

Esdar, Dr. Wiebke

SPD

Karsten Hilse

Karsten Hilse

© Karsten Hilse/ Hagen Schnauss

Hilse, Karsten

AfD

Wiebke Esdar

Wiebke Esdar

© Wiebke Esdar/ Pat Röhring

Esdar, Dr. Wiebke

SPD

Dietmar Bartsch

Dietmar Bartsch

© DBT/ Inga Haar

Bartsch, Dr. Dietmar

fraktionslos

Erhard Grundl

Erhard Grundl

© Erhard Grundl/Fotoatelier am Hafen/German Popp

Grundl, Erhard

Bündnis 90/Die Grünen

Thorsten Frei

Thorsten Frei

© Thorsten Frei / Tobias Koch

Frei, Thorsten

CDU/CSU

Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht

© DIE LINKE/DIG/Trialon

Wagenknecht, Dr. Sahra

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Helge Lindh

Helge Lindh

© Photothek Media Lab

Lindh, Helge

SPD

Stefan Seidler

Stefan Seidler

© Stefan Seidler/Lars Salomonsen

Seidler, Stefan

fraktionslos

Luise Amtsberg

Luise Amtsberg

© Bündnis 90/Die Grünen / Stefan Kaminski

Amtsberg, Luise

Bündnis 90/Die Grünen

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/7800 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024)
    PDF | 102 MB — Status: 18.08.2023
  • 20/7802 - Unterrichtung: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024) - Drucksache 20/7800 - und Finanzplan des Bundes 2023 bis 2027 - Drucksache 20/7801 - Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung
    PDF | 191 KB — Status: 11.10.2023
  • 20/8604 - Beschlussempfehlung: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024) - Drucksache 20/7800 - hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes
    PDF | 207 KB — Status: 04.10.2023
  • 20/8661 - Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024) - Drucksachen 20/7800, 20/7802 -
    PDF | 8 MB — Status: 25.01.2024
  • 20/8662 - Beschlussempfehlung: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 20/7800, 20/7802, 20/8962 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2024 (Haushaltsgesetz 2024 - HG 2024)
    PDF | 450 KB — Status: 25.01.2024
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Epl 22 (Beschlussempfehlung 20/8661, 20/8662) angenommen


Namentliche Abstimmung zu Einzelplan 04 in Ausschussfassung
16:02:51: Beginn der Abstimmung
16:22:47: Ende der Abstimmung
Gesamt: 679 Ja: 386 Nein: 293 Enthaltungen 0

Epl 04 (Beschlussempfehlung 20/8604, 20/8661) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Gebärdensprachvideo

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

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{Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw36-de-generaldebatte-957750

Stand: 18.06.2025