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  • 1. Lesung
  • Anhörung
  • 2./3. Lesung
Forschung

Plenardebatte zur Internationalisierung von Wissenschaft

Der Bundestag hat am Mittwoch, 15. November 2023, erstmals Anträge zur Internationalisierung von Wissenschaft beraten, die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP einerseits sowie die CDU/CSU-Fraktion andererseits vorgelegt hatten, sowie einen Antrag der AfD-Fraktion zum Thema. Der Antrag der Koalitionsfraktionen trägt den Titel „Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung“ (20/9312), der Unionsantrag lautet „Rückzug der Bundesregierung aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung stoppen – Deutsche Vermittlerorganisationen stärken“ (20/9308) und der AfD-Antrag will „die Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler statistisch erfassen und gegensteuernd tätig werden“ (20/6991). Im Anschluss an die Aussprache überwiesen die Abgeordneten alle drei Vorlagen zur weiteren Beratung an den federführenden Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Antrag der Koalition

Dem Antrag der Koalition zufolge soll die Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung strategisch weiterentwickelt werden, da sie der Förderung und Pflege von außenpolitischen Beziehungen und der Bewältigung globaler Herausforderungen dienten. Außerdem sei die Arbeit des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Alexander vom Humboldt-Stiftung sowie der Goethe-Institute weiter zu fördern. Gefordert wird außerdem, die Visa-Vergabe an den deutschen Botschaften und Konsulaten für Studierende sowie Akademikerinnen und Akademiker aus Drittstaaten zu entbürokratisieren und zu beschleunigen. Auch sollen beschleunigt hochqualifizierte Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprüft werden. 

Der Antrag fordert zudem, im Dialog mit den Bundesländern darauf hinzuwirken, weiterhin „Willkommensinfrastrukturen“ an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu fördern und auszubauen, sowie durch gute Arbeitsbedingungen im akademischen Bereich die Attraktivität des deutschen Wirtschaftsstandortes für ausländische Fachkräfte zu steigern. Beispielsweise könnte in Deutschland eine neue Akademie als Anlaufstelle für international verfolgte und bedrohte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert werden, schlagen die Antragsteller vor. Zur Stärkung der Wissenschaftsfreiheit und Resilienz sollen Wissenschafts- und Forschungskooperationen künftig noch stärker an Menschenrechten, akademischer Selbstbestimmung, Demokratie und „Deutschlands strategischen Interessen“ ausgerichtet werden. Auch eine vertiefte europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Forschung fordern die Antragsteller.

Antrag der CDU/CSU

Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung in einem Antrag (20/9308) unter anderem auf, geeignete Rahmenbedingungen zur Fortführung des Bundeskanzler-Stipendiums für Nachwuchsführungskräfte der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) zu schaffen. Zudem solle die Bundesregierung Klarheit darüber geben, ob und wie die institutionelle Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Alexander von Humboldt-Stiftung zukünftig aussehen werde.

Laut Antragsteller plant die Regierungskoalition die Haushalte des DAAD und der AvH im kommenden Jahr zu kürzen. Dadurch würde die Regierungskoalition das internationale Engagement deutscher Wissenschaftsorganisationen „zurückfahren“, schreibt die Unionsfraktion.

Antrag der AfD

Die AfD-Fraktion verlangt in ihrem Antrag (20/6991), dass eine amtliche Statistik zur Erforschung und Entwicklung der Abwanderungsabsichten und die tatsächliche Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler erhoben wird. 

Zudem sollten Förderprogramme und Initiativen entwickelt werden, die speziell darauf ausgerichtet sind, ausgewanderte deutsche Forscher, die im Bereich der MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) tätig sind, für eine Rückkehr nach Deutschland zu gewinnen, schreiben die Abgeordneten. (vom/cha/15.11.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Katrin Göring-Eckardt

Katrin Göring-Eckardt

© Katrin Göring-Eckardt/ Laurence Chaperon

Göring-Eckardt, Katrin

Bundestagsvizepräsidentin

Stephan Seiter

Stephan Seiter

© DBT/ Inga Haar

Seiter, Prof. Dr. Stephan

FDP

Alexander Föhr

Alexander Föhr

© Alexander Föhr/ Tobias Koch

Föhr, Alexander

CDU/CSU

Ruppert Stüwe

Ruppert Stüwe

© Photothek

Stüwe, Ruppert

SPD

Dr. Marc Jongen

Dr. Marc Jongen

© Dr. Marc Jongen/ privat

Jongen, Dr. Marc

AfD

Kai Gehring

Kai Gehring

© DBT/Inga Haar

Gehring, Kai

Bündnis 90/Die Grünen

Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Die Linke

Maja Wallstein

Maja Wallstein

© Maja Wallstein/ Susie Knoll

Wallstein, Maja

SPD

Monika Grütters

Monika Grütters

© Prof. Monika Grütters/ Christof Rieken

Grütters, Monika

CDU/CSU

Holger Becker

Holger Becker

© Holger Becker/ Kristin Döpel-Rabe/Fotostudio Ebenbild

Becker, Dr. Holger

SPD

Katrin Staffler

Katrin Staffler

© Katrin Staffler/ Julia Rieck

Staffler, Katrin

CDU/CSU

Katrin Göring-Eckardt

Katrin Göring-Eckardt

© Katrin Göring-Eckardt/ Laurence Chaperon

Göring-Eckardt, Katrin

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/6991 - Antrag: Die Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler statistisch erfassen und gegensteuernd tätig werden
    PDF | 174 KB — Status: 25.05.2023
  • 20/9308 - Antrag: Rückzug der Bundesregierung aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung stoppen - Deutsche Vermittlerorganisationen stärken
    PDF | 171 KB — Status: 14.11.2023
  • 20/9312 - Antrag: Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung
    PDF | 184 KB — Status: 14.11.2023
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung 20/9312, 20/9308, 20/6991 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Bildung

Experten: Visa-Probleme behindern Austausch in der Wissenschaft

Zeit: Mittwoch, 21. Februar 2024, 9.30 bis 11.15 Uhr
Ort: Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Sitzungssaal Anhörungssaal 3.101

Lange Bearbeitungsdauern bei der Erteilung von Einreisevisa für ausländische Wissenschaftler sowie Studentinnen und Studenten behindern massiv die wichtige Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung. Darauf machten mehrere Sachverständige in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwoch, 21. Februar 2024, aufmerksam. 

„Kein gutes Zeugnis im Ausland“

Dr. Enno Aufderheide (Alexander von Humboldt-Stiftung Bonn), wies auf die wachsende Bedeutung der internationalen Forschungskooperation hin. Dabei gehe es auch um die Gewinnung von internationalen Fachkräften. „Große Sorgen“ bereite derzeit die schleppende Erteilung von Visa an Akademiker aus Drittstaaten. Ein weiteres Problem sei, dass in den regelmäßig vorgenommenen Umfragen bei Wissenschaftlern nach einem Aufenthalt in Deutschland ein Rückgang der Willkommenskultur festgestellt werde. „Dagegen müssen wir dringend etwas tun“, appellierte Aufderheide. 

Zur schleppenden Visa-Erteilung sagte Prof. Dr. Marc-Philippe Weller (Universität Heidelberg): „Hier klemmt es im Moment. Das ist kein gutes Zeugnis für die Bundesrepublik im Ausland.“ Wenn internationale Studierende nicht rechtzeitig einreisen könnten, verpassten sie den Beginn des Studiums und hätten auch mehr Probleme bei der Wohnungssuche. Der Wohnheimbau für internationale Studierende müsse intensiviert werden, verlangte Weller. 

„Erhebliche Hürden und Engpässe“

Prof. Dr. Angela Ittel-Polatschek (Hochschulrektorenkonferenz) sagte, für die Internationalisierung seien weitere Anstrengungen notwendig. So müsse mehr für die Sprachkompetenz ausländischer Studierender getan werden. Das sei ein wichtiger Aspekt für ein erfolgreiches Studium. Zu den weiteren Maßnahmen zählte Ittel-Polatschek unter anderem die Schaffung von rechtlichen Grundlagen für die Flexibilisierungen des Hochschulzugangs in allen Bundesländern. 

Wie schon Aufderheide sprach sie von „erheblichen Hürden und Engpässen“ im Bereich der Visa-Vergabe. Die in der Rektorenkonferenz zusammengeschlossenen Hochschulen würden schon seit langem mit ihrer Initiative weltoffene Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit, für Aufgeschlossenheit und Weltoffenheit eintreten „und reagieren damit auf rassistisch motivierte verbale und physische Gewalt, die auch internationale Studierende, Forschende und Mitarbeitende an Hochschulen betraf und betrifft“. 

Langfristige Finanzierungsperspektiven gefordert

Prof. Dr. Beate Kampmann (Charite Centre for Global Health, Charité – Universitätsmedizin Berlin) erklärte, stabile Kooperationen seien von beiderseitigem Interesse: „Sie führen nicht nur zum Aufbau von wissenschaftlicher Expertise und hochwertigen Forschungsplattformen in den Partnerländern, sondern sie ermöglichen den deutschen Forschungseinrichtungen auch Zugänge zu zusätzlichen Forschungspartnern und Ressourcen.“ Allen Beteiligten würden dadurch neue Perspektiven und Problemlösungen eröffnet. 

Dabei müsse das Prinzip der Partnerschaft auf Augenhöhe gelten. Notwendig seien langfristige Finanzierungsperspektiven, um das Risiko eines Zerfalls von Strukturen zu verhindern. 

Schutzprogramme für verfolgte Forscher

Von den 40.000 Studentinnen und Studenten an ihrer Universität komme jeder fünfte aus dem Ausland, sagte Prof. Dr. Katrin Kinzelbach (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg). Auch sie bestätigte die Probleme mit der Visa-Erteilung. In einem freien und weltoffenen Wissenschaftsstandort sei nicht nur die Wissenschaft als Prozess, sondern auch die Universität als Institution ohne Internationalisierung überhaupt nicht denkbar, sagte sie. 

Doch sei die Lage komplexer geworden. Wissenschaftsfreiheit sei insbesondere in autokratischen Ländern bedroht. „Vor dem Hintergrund einer laufenden Autokratisierungswelle und rückläufiger Wissenschaftsfreiheit ist es richtig, dass Deutschland Schutzprogramme für verfolgte Forschende finanziert“, lobte Kinzelbach. Gerade die Lage in China bedeute eine große Herausforderung, „denn der Grundsatz von autonomen Universitäten gilt dort nicht“. 

Auf entsprechende Fragen aus der AfD-Fraktion erklärte Dr. Kai Sicks (Deutscher Akademischer Austauschdienst e. V. Bonn), er sehe keine Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland. Zuvor hatte er darauf hingewiesen, dass die internationale Hochschulbildung dabei helfe, „die Fachkräfte von morgen auszubilden, die wir alle suchen“.

Antrag der Koalition

Grundlage der Anhörung waren Vorlagen der Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP (20/9312), der CDU/CSU (20/9308), der AfD (20/6991) sowie zwei Unterrichtungen der Bundesregierung (20/45, 20/9880). 

Die Koalitionsfraktionen fordern in ihrem Antrag eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung. So solle die Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung strategisch weiterentwickelt werden, da sie der Förderung und Pflege von außenpolitischen Beziehungen und der Bewältigung globaler Herausforderungen dienten. Außerdem sei die Arbeit des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) , der Alexander vom Humboldt-Stiftung (AvH) sowie der Goethe-Institute weiter zu fördern. Gefordert wird außerdem, die Visa-Vergabe an den deutschen Botschaften und Konsulaten für Studentinnen und Studenten sowie Akademikerinnen und Akademiker aus Drittstaaten zu entbürokratisieren und zu beschleunigen. Auch sollen beschleunigt hochqualifizierte Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprüft werden.

Der Antrag fordert zudem, im Dialog mit den Bundesländern darauf hinzuwirken, weiterhin „Willkommensinfrastrukturen“ an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu fördern und auszubauen, sowie durch gute Arbeitsbedingungen im akademischen Bereich die Attraktivität des deutschen Wirtschaftsstandortes für ausländische Fachkräfte zu steigern. Beispielsweise könnte in Deutschland eine neue Akademie als Anlaufstelle für international verfolgte und bedrohte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert werden, schlagen die Antragsteller vor.

Zur Stärkung der Wissenschaftsfreiheit und Resilienz sollen Wissenschafts- und Forschungskooperationen künftig noch stärker an Menschenrechten, akademischer Selbstbestimmung, Demokratie und „Deutschlands strategischen Interessen“ ausgerichtet werden. Auch eine vertiefte europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Forschung fordern die Antragsteller.

Antrag der Union

Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung in ihrem unter anderem auf, geeignete Rahmenbedingungen zur Fortführung des Bundeskanzler-Stipendiums für Nachwuchsführungskräfte der AvH zu schaffen. Zudem solle die Bundesregierung Klarheit darüber geben, ob und wie die institutionelle Förderung des DAAD und der AvH zukünftig aussehen werde. 

Laut Antragsteller plant die Regierungskoalition die Haushalte des DAAD und der AvH im kommenden Jahr zu kürzen. Dadurch würde die Regierungskoalition das internationale Engagement deutscher Wissenschaftsorganisationen „zurückfahren“, schreibt die Unionsfraktion.

Antrag der AfD

Die AfD-Fraktion fordert in ihrem Antrag, der Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler entgegenzusteuern. Dazu müssten eine amtliche Statistik zur Erforschung und Entwicklung der Abwanderungsabsichten und die tatsächliche Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler erhoben und Förderprogramme und Initiativen entwickelt werden, die speziell darauf ausgerichtet sind, ausgewanderte deutsche Forscher, die im Bereich der MINT-Disziplinen tätig sind, für eine Rückkehr nach Deutschland zu gewinnen, schreiben die Abgeordneten in dem Antrag.

Bildungsbericht zu internationalen Kooperationen

Die Bundesregierung hat in den Jahren 2019 und 2020 nach eigenen Angaben europäische und internationale Kooperationen in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaft strategisch weiterentwickelt. Die Mittel zur Förderung der internationalen Kooperation seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Für das Jahr 2020 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) rund 1,283 Milliarden Euro bereitgestellt. Dies geht aus dem als Unterrichtung vorgelegten „Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2019-2020“ hervor.

Die Pandemie habe den Forschungs- und Bildungsbereich vor neue Herausforderungen gestellt, aber auch Chancen eröffnet. Aufgrund der Reise- und Kontaktbeschränkungen seien keine direkten Kontakte möglich gewesen. Dies habe „insbesondere negative Auswirkungen auf Erweiterung und Neuaufbau von forschungswichtigen Netzwerken“ gehabt. Auf der anderen Seite habe insbesondere die internationale Kooperation bei der Impfstoffentwicklung gezeigt, „dass Bildung, Forschung und Innovation ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung globaler Krisen und Herausforderungen sind“.

Schwerpunkt EU-Ratspräsidentschaft

Schwerpunkt des Berichts ist die EU-Ratspräsidentschaft. Zentrales Thema der deutschen Ratspräsidentschaft im Bereich Bildung war es laut Bericht, durch Bildung und Forschung Europa „widerstandsfähiger, souveräner und nachhaltiger“ zu machen. Mit der Ministerkonferenz zum Europäischen Forschungsraum im Oktober 2020 rückte die Freiheit der Forschung in den Fokus. Die Unterzeichnung der „Bonner Erklärung zur Forschungsfreiheit“ aller EU-Mitgliedsstaaten setze ein klares Bekenntnis zum Schutz der Freiheit der Forschung im Europäischen Raum und hebe dieses als Element einer internationalen Zusammenarbeit hervor.

Auch eine „Neujustierung der europäischen Berufsbildungszusammenarbeit“ war laut Bericht ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Maßnahmen wie mehr Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung haben die Mitgliedstaaten mit der „Osnabrücker Erklärung zur beruflichen Bildung“ beschlossen. Alle zwei Jahre berichtet die Bundesregierung über die Entwicklungen der europäischen und internationalen Kooperationen im Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung. Dies ist der dritte Bericht. Er wurde vom Bundeskabinett im November 2020 beschlossen.

Bericht zu internationalen Kooperationen

In dem von der Bundesregierung vorgelegten Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung für die Jahre 2021 bis 2022 heißt es, dass weltweite Herausforderungen wie der Klimawandel, die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine eine Anpassung „bei der Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit der deutschen Wissenschaftsakteure“ erforderten, wie aus der Unterrichtung hervorgeht. Zugleich böten Wissenschaft und Forschung Chancen zur Bewältigung der weltweiten Herausforderungen. Bezüglich der internationalen Zusammenarbeit mit China schreibt die Bundesregierung, dass die Volksrepublik gleichzeitig wichtiger Partner sowie „systemischer Rivale“ der Bundesrepublik sei. Die Bundesrepublik ergreife in der Zusammenarbeit mit China daher Maßnahmen, um das Risiko für eine schädliche Nutzung von Forschungsergebnissen zu minimieren.

Ferner setze sich Deutschland dafür ein, ukrainischen Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten sowie Forscherinnen und Forschern bestmögliche Bildungs- und Berufsperspektiven zu bieten. Insgesamt seien die Mittel des Bundes zur Förderung der internationalen Kooperation in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. So habe allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2022 rund 1,3 Milliarden Euro für Programme der Forschung und Entwicklung bereitgestellt.

Das Auswärtige Amt habe im Berichtszeitraum 2021 bis 2022 Mittel in Höhe von rund 494 Millionen Euro für international ausgerichtete Fördermaßnahmen im Bereich der universitären und beruflichen Bildung vergeben. Für die Vernetzung auf europäischer Ebene habe der Bund im Rahmen von europäischen Partnerschaften im vergangenen Jahr insgesamt rund 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. (hle/emu/cha/des/21.02.2024)

Dokumente

  • 20/45 - Unterrichtung: Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2019 bis 2020
    PDF | 10 MB — Status: 11.11.2021
  • 20/6991 - Antrag: Die Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler statistisch erfassen und gegensteuernd tätig werden
    PDF | 174 KB — Status: 25.05.2023
  • 20/9308 - Antrag: Rückzug der Bundesregierung aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung stoppen - Deutsche Vermittlerorganisationen stärken
    PDF | 171 KB — Status: 14.11.2023
  • 20/9312 - Antrag: Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung
    PDF | 184 KB — Status: 14.11.2023
  • 20/9880 - Unterrichtung: Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2021 bis 2022
    PDF | 8 MB — Status: 15.12.2023

Tagesordnung

  • 64. Sitzung am Mittwoch, den 21. Februar 2024, 9.30 Uhr - öffentliche Anhörung

Protokolle

  • Wortprotokoll der 64. Sitzung

Sachverständigenliste

  • Liste der Sachverständigen

Stellungnahmen

  • Schriftliche Stellungnahme von Herrn Prof. Dr. Marc-Philippe Weller

Weitere Informationen

  • Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Forschung

Anträge zur Internationalisierung der Wissenschaft abgestimmt

Die Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung soll strategisch weiterentwickelt werden. Einen entsprechenden Antrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP (20/9312) hat das Parlament am Donnerstag, 21. März 2024, mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen bei Enthaltung der Gruppe Die Linke angenommen. Die Oppositionsfraktionen und die Gruppe BSW votierten gegen die Vorlage, zu der eine Beschlussempfehlung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (20/10752) vorlag. 

Antrag der Koalitionsfraktionen

In ihrem Antrag sprechen sich SPD, Grüne und FDP unter anderem dafür aus, Förder- und Werbemaßnahmen für internationale Talente voranzutreiben und bestehende Programme in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Nach dem Willen der Koalition soll zudem die Visa-Vergabe an den deutschen Botschaften und Konsulaten für Studentinnen und Studenten sowie Akademikerinnen und Akademiker aus Drittstaaten beschleunigt werden. Auch sollen beschleunigt hochqualifizierte Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprüft werden. 

Der Antrag fordert zudem, im Dialog mit den Bundesländern darauf hinzuwirken, weiterhin „Willkommensinfrastrukturen“ an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu fördern und auszubauen sowie durch gute Arbeitsbedingungen im akademischen Bereich die Attraktivität des deutschen Wirtschaftsstandortes für ausländische Fachkräfte zu steigern. Beispielsweise könnte in Deutschland eine neue Akademie als Anlaufstelle für international verfolgte und bedrohte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert werden, schlagen die Antragsteller vor. 

Zur Stärkung der Wissenschaftsfreiheit und Resilienz sollen Wissenschafts- und Forschungskooperationen künftig noch stärker an Menschenrechten, akademischer Selbstbestimmung, Demokratie und „Deutschlands strategischen Interessen“ ausgerichtet werden. Auch eine vertiefte europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Forschung fordern die Antragsteller. 

FDP: Mit wem, über was, wo und wie forschen wir?

Mit ihrem Antrag will die Bundesregierung laut Prof. Dr. Stephan Seiter (FDP) unter anderem dafür sorgen, dass der internationale Austausch zwischen Forscherinnen und Forschern bestehen bleibt. Gleichzeitig, so Seiter, müsse man sich bei internationalen Forschungskooperationen auch die Frage stellen: Mit wem werde über was, wo und wie geforscht?

Wichtige Punkte aus der Ampelvorlage sind Seiter zufolge die Wissenschaftsfreiheit und der Schutz von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, „egal, wo sie ihrer Forschungsaktivität nachgehen“. Noch „Luft nach oben“ sieht der FDP-Abgeordnete zum Beispiel bei der Visa-Vergabe, die schneller werden müsse.

Union kritisiert Ampelpläne

„Wissenschaft und Hochschulbildung waren schon immer grenzüberschreitend“, betonte Alexander Föhr (CDU/CSU). In den vergangenen Jahrzehnten habe sich das weiter verstärkt, so der Abgeordnete. 

Föhr kritisierte, die Ampelregierung habe die Förderung der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gekürzt. An die Bundesregierung gerichtet forderte er: „Stoppen Sie den Rückzug aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung, lösen Sie ihr Versprechen and die deutschen Vermittlerorganisationen ein und sorgen Sie für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Stipendien!“

SPD: Wir schaffen stabile Netzwerke

Ruppert Stüwe (SPD) wies die Kritik seines Vorredners entschieden zurück. Netzwerke wie jene der Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) seien für Deutschland von „unschätzbarem Wert“. Deshalb habe die Kontinuität bei der Unterstützung dieser Institutionen eine hohe Bedeutung, sagte Stüwe und fügte hinzu: „Wir haben diese Institutionen immer verlässlich unterstützt.“

Darüber hinaus betonte Stüwe, geopolitisch wirke der Antrag einer „gespaltenen Welt“ entgegen und schaffe „stabile Netzwerke“. Die Ampel investiere damit „gegen globale Ungleichheit und in die Standfestigkeit unseres Systems bei globalen Krisen.“

Grüne: Mehr Schutz für bedrohte Wissenschaftler

„Wissenschaft überwindet Grenzen“, sagte Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), „in Köpfen, über Disziplinen und Staatsgrenzen hinweg.“ Mit ihrem Antrag wolle die Ampelregierung mehr europäische und internationale Wissenschaftskarrieren fördern. 

Zentral ist aus Sicht des Grünenabgeordneten die Unterstützung für bedrohte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für Studentinnen und Studenten. Diese gelte es weltweit auszubauen, etwa durch deutsche und europäische Schutzprogramme. Gehring betonte: „Als Land und als Kontinent der Wissenschaftsfreiheit tragen wir für Forschung im Exil Verantwortung.“

AfD sieht Wissenschaftsfreiheit hierzulande in Gefahr

Beim Thema Wissenschaftsfreiheit sollte die Bundesregierung „erst einmal vor der eigenen Haustür kehren“, befand Dr. Götz Frömming (AfD). Er verwies auf Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und forderte einen Untersuchungsausschuss, „um auch die Rolle der keinesfalls freien Wissenschaft in dieser Zeit endlich aufzuarbeiten“.

Auch sind deutsche Universitäten nach den Worten des AfD-Abgeordneten zu „gefährlichen Räumen“ für Wissenschaftler mit Positionen abseits des „links-grünen Mainstreams“ geworden.  

Lob und Kritik von Fraktionslosen

Aus Sicht von Nicole Gohlke (Gruppe Die Linke) enthält der Antrag der Koalitionsfraktionen viele „richtige und wichtige Ideen und Willensbekundungen“, es mangle allerdings an konkreten Maßnahmen. Als Beispiel nannte Gohlke bürokratische Hürden etwa bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen.

Als „in sich widersprüchlich“, kritisierte hingegen Ali Al-Dailami (Gruppe BSW) die Pläne der Ampelregierung. So werde einerseits Wissenschaftsdiplomatie als wichtiges Ziel genannt, andererseits laufe der Antrag darauf hinaus, die grenzüberschreitende Kooperation etwa mit China einzuschränken. 

Antrag der Union abgelehnt

Nach der Aussprache stimmte das Parlament außerdem über zwei Oppositionsanträge ab. Keine Mehrheit erhielt ein Antrag, den die Union zu dem Thema eingebracht hatte (20/9308) und der mit den Stimmen der Koalition bei Enthaltung von AfD, Die Linke und BSW abgelehnt wurde. 

Darin forderte die Fraktion die Bundesregierung unter anderem auf, geeignete Rahmenbedingungen zur Fortführung des Bundeskanzler-Stipendiums für Nachwuchsführungskräfte der AvH zu schaffen. Zudem sollte die Bundesregierung Klarheit darüber geben, ob und wie die institutionelle Förderung des DAAD und der AvH zukünftig aussehen werde.

Laut Antragsteller plant die Regierungskoalition, die Haushalte des DAAD und der AvH im kommenden Jahr zu kürzen. Dadurch würde die Regierungskoalition das internationale Engagement deutscher Wissenschaftsorganisationen „zurückfahren“, so die Unionsfraktion.

Antrag der AfD

Gegen das Votum der Antragsteller zurückgewiesen wurde darüber hinaus ein Antrag der AfD-Fraktion (20/6991). Die AfD-Fraktion forderte darin, der Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler entgegenzusteuern.

Hierzu müssten eine amtliche Statistik zur Erforschung und Entwicklung der Abwanderungsabsichten und die tatsächliche Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler erhoben und Förderprogramme und Initiativen entwickelt werden, die speziell darauf ausgerichtet sind, ausgewanderte deutsche Forscher, die im Bereich der sogenannten MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) tätig sind, für eine Rückkehr nach Deutschland zu gewinnen, verlangten die Abgeordneten.

Bericht der Bundesregierung

Erstmals auf der Tagesordnung des Bundestags stand zudem der Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2021 bis 2022 (20/9880), den die Abgeordneten nach der Aussprache zur weiteren Beratung an den federführenden Bildungs- und Forschungsausschuss überwiesen.

In ihrem Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2021 bis 2022 (20/9880) schreibt die Bundesregierung, Systemrivalitäten erhöhten das Risiko widerrechtlicher Aneignung und Verwendung von Forschungsergebnissen. Dies wie auch Versuche externer politischer Einflussnahme gefährdeten die Freiheit von Bildung, Wissenschaft und Forschung. In Deutschland habe die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre Verfassungsrang und liegt damit auch in der Eigenverantwortung der Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen sowie der Forschenden.

Im Hochschulbereich berate etwa das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) des DAAD Hochschulen dabei, dieser Verantwortung auch unter komplexen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Die Bundesregierung unterstütze die Wissenschaft, indem sie sie für aktuelle Risikolagen sensibilisiere, Rahmenbedingungen schaffe und mit Vorkehrungen unterstütze. Das Auswärtige Amt verweise in politischen Gesprächen mit anderen Staaten bei Verbesserungsbedarf regelmäßig auf Wissenschaftsfreiheit als wichtige Voraussetzung für eine Wissenschaftskooperation mit Deutschland und der EU. (irs/cha/emu/vom/21.03.2024)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Stephan Seiter

Stephan Seiter

© DBT/ Inga Haar

Seiter, Prof. Dr. Stephan

FDP

Alexander Föhr

Alexander Föhr

© Alexander Föhr/ Tobias Koch

Föhr, Alexander

CDU/CSU

Ruppert Stüwe

Ruppert Stüwe

© Photothek

Stüwe, Ruppert

SPD

Dr. Götz Frömming

Dr. Götz Frömming

© Götz Frömming/ Olga Grenner

Frömming, Dr. Götz

AfD

Kai Gehring

Kai Gehring

© DBT/Inga Haar

Gehring, Kai

Bündnis 90/Die Grünen

Peter Heidt

Peter Heidt

© Peter Heidt/ Laurence Chaperon

Heidt, Peter

FDP

Monika Grütters

Monika Grütters

© Prof. Monika Grütters/ Christof Rieken

Grütters, Monika

CDU/CSU

Dr. Carolin Wagner

Dr. Carolin Wagner

© Dr. Carolin Wagner/ Inga Haar

Wagner, Dr. Carolin

SPD

Michael Kaufmann

Michael Kaufmann

© Michael Kaufmann/Hagen Schnauss

Kaufmann, Prof. Dr. Michael

AfD

Laura Kraft

Laura Kraft

© DBT / Inga Haar

Kraft, Laura

Bündnis 90/Die Grünen

Michelle Müntefering

Michelle Müntefering

© Michelle Müntefering/ Jorinde Gersina

Müntefering, Michelle

SPD

Katrin Staffler

Katrin Staffler

© Katrin Staffler/ Julia Rieck

Staffler, Katrin

CDU/CSU

Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Gruppe Die Linke

Oliver Kaczmarek

Oliver Kaczmarek

© photothek.net

Kaczmarek, Oliver

SPD

Ali Al-Dailami

Ali Al-Dailami

© Ali Al-Dailami/ Rico Prauss

Al-Dailami, Ali

Gruppe BSW

Gitta Connemann

Gitta Connemann

© Gitta Connemann / Sebastian Werl

Connemann, Gitta

CDU/CSU

Katrin Göring-Eckardt

Katrin Göring-Eckardt

© Katrin Göring-Eckardt/ Laurence Chaperon

Göring-Eckardt, Katrin

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/6991 - Antrag: Die Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler statistisch erfassen und gegensteuernd tätig werden
    PDF | 174 KB — Status: 25.05.2023
  • 20/9308 - Antrag: Rückzug der Bundesregierung aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung stoppen - Deutsche Vermittlerorganisationen stärken
    PDF | 171 KB — Status: 14.11.2023
  • 20/9312 - Antrag: Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung
    PDF | 184 KB — Status: 14.11.2023
  • 20/9880 - Unterrichtung: Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2021 bis 2022
    PDF | 8 MB — Status: 15.12.2023
  • 20/10752 - Beschlussempfehlung und Bericht: a) zu dem Antrag der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP - Drucksache 20/9312 - Eine interessen- und wertegeleitete Internationalisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung b) zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU - Drucksache 20/9308 - Rückzug der Bundesregierung aus der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung stoppen - Deutsche Vermittlerorganisationen stärken c) zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Marc Jongen, Nicole Höchst, Dr. Götz Frömming, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD - Drucksache 20/6991 - Die Abwanderung hochqualifizierter deutscher Wissenschaftler statistisch erfassen und gegensteuernd tätig werden
    PDF | 267 KB — Status: 20.03.2024
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Beschlussempfehlung 20/10752 Buchstabe a (Antrag 20/9312 annehmen) angenommen
  • Beschlussempfehlung 20/10752 Buchstabe b (Antrag 20/9308 ablehnen) angenommen
  • Beschlussempfehlung 20/10752 Buchstabe c (Antrag 20/6991 ablehnen) angenommen
  • Überweisung 20/9880 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Weitere Informationen

  • Gebärdensprachvideo

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

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Stand: 17.05.2025