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  • 1. Lesung
  • Anhörung
Recht

Fraktionen streiten über Bürokratieabbau in Deutschland

Der Bundestag hat sich am Donnerstag, 19. Oktober 2023, mit dem Bürokratieabbau befasst. Anlass war ein von der CDU/CSU vorgelegter Antrag  mit dem Titel „Innovation ermöglichen, Investitionen erleichtern – Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung“ (20/8856). Im Anschluss an die Aussprache wurde die Vorlage zur weiteren Beratung an den federführenden Rechtsausschuss überwiesen. In der Debatte zu dem Antrag äußerten Rednerinnen und Redner aller Fraktionen sowie die Vertreter der Bundesregierung den Willen, Bürokratie in Deutschland zu reduzieren.

CDU/CSU kritisiert Regulierungs- und Kontrollwut

Für die CDU/CSU-Fraktion attackierte Günter Krings die aktuelle Bundesregierung scharf. „Die Regulierungs- und Kontrollwut der aktuellen Bundesregierung erstickt die Freiheit des privaten und unternehmerischen Handelns“, sagte der Christdemokrat. Krings stellte dem die Leistung der Unions-geführten Bundesregierung zwischen 2005 und 2021 entgegen. Es sei mit drei umfangreichen Bürokratieentlastungsgesetzen gelungen, die Wirtschaft um Kosten in Milliardenhöhe zu entlasten.

Zum Ende der Amtszeit der alten Bundesregierung habe der Bürokratiekostenindex zu niedrig wie nie zuvor gelegen, führte der Rechtspolitiker aus. Die Ampel wiederum habe es in Windeseile geschafft, wieder mehr und neue Bürokratie aufzubauen. „Schreiben Sie gerne von uns ab, schreiben Sie vom Normenkontrollrat, schreiben Sie von anderen Experten ab – aber bitte tun Sie endlich etwas in Sachen Bürokratieabbau“, mahnte Krings die Bundesregierung.

SPD verweist auf Initiative zur Bürokratieentlastung

Für die SPD-Fraktion verwies Zanda Martens auf die Notwendigkeit, auf EU-Ebene Bürokratie abzubauen. Deswegen sei es richtig, dass sich Deutschland und Frankreich auf eine gemeinsame Initiative zur Bürokratieentlastung verständigt haben. Die Sozialdemokratin mahnte – auch in Richtung Union – aber vor Demagogie und Fake-Diskussionen. Die EU als „reines Bürokratiemonster“ darzustellen, tue der EU Unrecht.

Sie wies zudem den Vorwurf der CDU/CSU zurück, dass die Ampel in der Sache nichts unternehme. Man arbeite an einem Bürokratieentlastungsgesetz, führte Martens aus. Sie stellte allerdings auch klar, dass „individuelle Rechte und soziale Leistungen dem Bürokratieabbau“ nicht geopfert werden dürften – „weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene, nicht Arbeitsnehmerrechte, nicht Mieterrechte, nicht Verbraucherrechte.“

AfD fordert mehr Engagement im Bürokratieabbau

Für die AfD-Fraktion forderte Stephan Brandner ebenfalls deutlich mehr Engagement im Bürokratieabbau. Deutschland befinde sich „im Würgegriffe von Bürokraten“, sei längst kein „Bürokratiemonster“ mehr, sondern ein „Bürokratiegodzilla“.

Es würden immer weniger Unternehmen gegründet und die Zahl der Insolvenzen nehme zu, sagte Brandner, dennoch hätten Deutschland und die EU nichts Besseres zu tun, „als Bürgern und Unternehmen immer mehr Bürokratie und wahnsinnige Vorschriften aufzubürden“. Der Union warf er ob ihrer langjährigen Regierungsführung vor, der „Frankenstein der Bürokratie“ zu sein.

Grüne: Der Staat lähmt sich in Teilen selbst

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen betonte Lukas Benner ebenfalls die Wichtigkeit des Bürokratieabbaus. Der Staat müsse für die Menschen da sein, doch mit dem Staat in Kontakt zu treten, sei vielerorts mühsam. „Unser Staat lähmt sich in Teilen selbst“, sagte der Grünen-Abgeordnete: „Die Probleme sind groß, der Handlungsdruck ist riesig.“ Er warnte aber vor „Abgesängen auf den Zustand unseres Landes“. Diese würden die Potenziale im Land verkennen.

Auch Benner betonte, dass die Ampelkoalition an diesem Thema längst dran sei – etwa durch die Beschleunigungsgesetze zum Ausbau der Erneuerbaren. Die Koalition wolle nicht nur der Papierwust ein Ende setzen, sondern auch effizientere Verfahren und Bürgernähe erreichen. Wie Martens sah Benner allerdings auch Grenzen: „Bürokratieabbau bedeutet nicht Deregulierung durch die Hintertür.“

Linke: Projektitis ist eine Geld- und Zeitverschwendung

Für die Fraktion Die Linke ging Petra Sitte vor allem auf die Bürokratie für Forschungseinrichtungen, Universitäten und forschende Unternehmen ein. Visuell unterstützte Sitte ihre Argumentation, indem sie ausgedruckte und aneinander geheftete Ausschreibungstexte im Plenum ausbreitete. „Wir wollen mehr Forschungs- statt Antragsarbeit“, forderte die Linken-Abgeordnete.

In Unternehmen, Hochschulen und Instituten seien inzwischen eigene Referate und Abteilungen entstanden, um sich um die komplexe Antragsstellung zu kümmern. „Diese Projektitis ist eine enorme Geld- und Zeitverschwendung“, sagte Sitte. Die Abgeordnete verwies zudem auf die Kritik des Wissenschaftsrates, der dargelegt habe, wie viel Ressourcen durch Anträge verschlissen werden.

Regierung: Größtes Bürokratieabbaugesetz der Geschichte

Für die Bundesregierung stellte sich Benjamin Strasser (FDP) hinter die Bürokratieentlastungspläne der Koalition. „Unser Land leidet an einem Bürokratie-Burnout“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Justiz. Die Menschen seien so verzweifelt angesichts der bürokratischen Lasten, dass es ihnen die Kreativität und ihren Unternehmergeist nehme – und so die Dynamik im Land blockiere.

Die Kritik der Union wies Strasser, der auch als Koordinator der Bundesregierung für Bessere Rechtssetzung und Bürokratieabbau fungiert, zurück. Die Ampel habe ein „gescheitertes Bürokratieentlastungsgesetz IV“ übernommen. Man sei neue Wege gegangen und lege als Bundesregierung „das größte Bürokratieabbaugesetz in der Geschichte der Bundesrepublik vor“.

FDP: Unions-Antrag ohne konkrete Vorschläge

Für die FDP-Fraktion äußerte sich Thorsten Lieb ähnlich. Es sei wichtig, über Bürokratieabbau zu reden, sagte der Liberale, „aber viel wichtiger ist es, zu handeln, und hier nicht Floskel auszutauschen“. Das sei genau das, was die Regierung tue, sagte Lieb auch mit Verweis auf die erstmalig durchgeführte Verbändeanhörung zum Bürokratieentlastungsgesetz IV, die auch Strasser erwähnt hatte.

Dem Antrag der Union fehle es an konkreten Vorschlägen. „Was ich finde sind Absichtserklärung, sind Strukturvorschläge, die eher Bürokratie aufbauen statt abbauen“, kritisierte der Abgeordnete.

Antrag der CDU/CSU

Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung zu einem umfassenden Abbau von Bürokratie auf. „Überbordende Bürokratie, Regelungssucht und mangelnde Flexibilität gefährden nicht nur den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungs- und Leistungsfähigkeit unseres Staates“, heißt es als Begründung in dem Antrag. Die Union fordert darin eine umfassende „Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung“, die sowohl für den Bundestag als auch für die Bundesregierung Wirkung entfalten soll.

Allgemein schlägt die Union unter anderem eine „selbstbeschränkende Bürokratiebremse“ vor, „die eine sofortige Rücknahme neuer gesetzlicher oder untergesetzlicher Bürokratiebelastungen bewirkt, wenn eine bestimmte Bürokratiequote überschritten wird“. Zudem fordert die Fraktion, die „One in, one out“-Regelung zu einer „One in, two out“-Regelung zu modifizieren, „die künftig auch den einmaligen Erfüllungsaufwand (Umstellungsaufwand) berücksichtigt und nicht durch Ausnahmen, etwa bei der Anwendung und Umsetzung von Europarecht, ausgehöhlt wird“. Die Regelung besagt, dass bei Neuregelungen, die zu einer Erhöhung des laufenden Erfüllungsaufwand führen, zeitnah dafür Sorge getragen werden muss, dass dieser Aufwand wieder reduziert wird. Bezogen auf europarechtliche Vorgaben verlangt die Union ein „klares Bekenntnis zur 1:1 Umsetzung“. Zudem soll sich die Bundesregierung nach Willen der Abgeordneten auf EU-Ebene für ein „Bürokratiestopp und Belastungsmoratorium“ einsetzen. Auf institutioneller Ebene schlägt die Fraktion vor, im Bundestag einen Ausschuss für Bürokratieabbau und Gesetzesevaluierung als ständigen Ausschuss einzusetzen. Aufgabe des zu schaffenden Gremiums soll es demnach unter anderem sein, Gesetze nach ihrem Inkrafttreten zu evaluieren. 

Nach Willen der CDU/CSU soll der Nationale Normenkontrollrat (NKR) zudem zurück in die Zuständigkeit des Bundeskanzleramtes. Die Ampelregierung hatte die Zuständigkeit an das Bundesministerium der Justiz übertragen. Von der Bundesregierung fordert die Union zudem über die bisherigen Planungen für ein weiteres Bürokratieentlastungsgesetz hinausgehende Gesetzesinitiativen. Dazu gehört etwa ein Innovationsfreiheitsgesetz. Zudem dringt die Union darauf, den angekündigten „Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung“ zwischen Bund und Ländern abzuschließen. Weitere Forderungen der Union beziehen sich unter anderem auf Verwaltungsverfahren und Verwaltungsdienstleistungen. (scr/vom/19.10.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Bärbel Bas

Bärbel Bas

© Bärbel Bas / Photothek Media Lab

Bas, Bärbel

Bundestagspräsidentin

Dr. Günter Krings

Dr. Günter Krings

© Dr. Günter Krings/ Tobias Koch

Krings, Dr. Günter

CDU/CSU

Dr. Zanda Martens

Dr. Zanda Martens

© Dr. Zanda Martens/ Iris Hansen

Martens, Dr. Zanda

SPD

Stephan Brandner

Stephan Brandner

© Stephan Brandner/Vadim Derksen

Brandner, Stephan

AfD

Lukas Benner

Lukas Benner

© Lukas Benner / Daniel Hofer

Benner, Lukas

Bündnis 90/Die Grünen

Petra Sitte

Petra Sitte

© Petra Sitte/Nancy Glor

Sitte, Dr. Petra

Die Linke

Benjamin Strasser

Benjamin Strasser

© Benjamin Strasser/ James Zabel

Strasser, Benjamin

Parlamentarischer Staatssekretär der Justiz

Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

CDU/CSU

Kaweh Mansoori

Kaweh Mansoori

© SPD-Fraktion/ photothek

Mansoori, Kaweh

SPD

Leif-Erik Holm

Leif-Erik Holm

© Leif-Erik Holm

Holm, Leif-Erik

AfD

Michael Kellner

Michael Kellner

© Michael Kellner/ Nils Leon Brauer

Kellner, Michael

Parlamentarischer Staatssekretär für Wirtschaft und Klimaschutz

Philipp Amthor

Philipp Amthor

© Philipp Amthor/Tobias Koch

Amthor, Philipp

CDU/CSU

Thorsten Lieb

Thorsten Lieb

© Dr. Thorsten Lieb/ Laurence Chaperon Photographie

Lieb, Dr. Thorsten

FDP

Martin Plum

Martin Plum

© Martin Plum/Gebhard Bücker Fotografie

Plum, Dr. Martin

CDU/CSU

Sebastian Roloff

Sebastian Roloff

© Susie Knoll

Roloff, Sebastian

SPD

Volker Ullrich

Volker Ullrich

© Dr. Volker Ullrich/Tobias Koch

Ullrich, Dr. Volker

CDU/CSU

Maik Außendorf

Maik Außendorf

© Maik Außendorf/Peter van Loon

Außendorf, Maik

Bündnis 90/Die Grünen

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/8856 - Antrag: Innovation ermöglichen, Investitionen erleichtern - Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung
    PDF | 171 KB — Status: 17.10.2023
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung 20/8856 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Recht

Sachverständige begrüßen Initiativen zum Abbau von Bürokratie

Zeit: Mittwoch, 21. Februar 2024, 11 bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 2.600

Der Rechtsausschuss hat sich am Mittwoch, 21. Februar 2024, im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit dem Bürokratieabbau befasst. Grundlage waren ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/8856) sowie ein Sonderbericht der Bundesregierung (20/9000) zum Thema. Grundsätzlich begrüßten die meisten Sachverständigen sämtliche Initiativen, die einen Abbau von Bürokratie in Aussicht stellen sowie zu einer besseren Rechtssetzung führen. 

Suche nach verschiedenen Ansätzen

Eva Bruch, Direktorin der PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH, nannte diverse Hebel, an denen angesetzt werden könne, um die Bürokratiebelastung weiter zu verringern. Dazu zählte sie unter anderem eine Registermodernisierung und eine „Once-only-Reglung“, die dafür sorgen solle, dass Bürger und Unternehmen Informationen nur einmal an die öffentliche Hand geben müssen. Damit könne es gelingen, auf eine „antragslose Verwaltung“ umzustellen. Die von der SPD-Fraktion benannte Sachverständige ging in ihrem Eingangsstatement auch auf den Entwurf zum Bürokratieentlastungsgesetz IV (BEG IV) ein. Sie forderte einen „deutlich radikaleren Verzicht auf die Schriftform“. Das Schriftformerfordernis stehe wie wenig anderes für „unnötige Bürokratie“. Ganz grundsätzlich müsse für einen großen Wurf eine Staatsreform und eine Neuordnung der Zuständigkeiten angegangen werden, führte Bruch aus.

Prof. Nicolai Dose von der Universität Duisburg Essen schränkte ein, dass Bürokratieabbau nicht das „Ende von Politik“ sein dürfe. Gestaltende und problemlösende Politik müsse möglich sein. So müsse der mit Regelungen zusammenhängende Erfüllungsaufwand dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Regelung entgegengestellt werden. Der von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen benannte Sachverständige hob die Potenziale von Digital- und Praxischecks hervor. In dem im Aufbau befindlichen „Zentrum für Legistik“ sah Dose eine „vielversprechende Innovation“. Es bestehe damit die Chance, „nachhaltige Erfolge zu generieren“. So könnten in einer frühen Phase von Referentenentwürfen Qualitätsverbesserung erzielt werden.

Flexibilisierung, Dynamisierung und Kosten

Prof. Hermann Hill von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer warb dafür, grundsätzlich anders und im rechten Maß zu regulieren. Im Bereich der Gesetzgebung müsse etwa inhaltlich auf andere Regulierungsmuster gesetzt werden, die stärker auf Flexibilisierung und Dynamisierung setzen, führte Hill in seinem Eingangsstatement aus. Mit Blick auf die Verwaltung seien Vollzugs- und Digitalisierungstauglichkeit in den Fokus zu nehmen. „Verwaltung kann auch ein Treiber für Bürokratieabbau sein“, führte der von der CDU/CSU-Fraktion benannte Sachverständige in seinem Eingangsstatement aus. 

Für die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sagte Rainer Kambeck, dass die Bürokratiebelastung inzwischen das „Top-Thema“ für die Unternehmen sei. Die bisherige Messung der Belastung erfasse dabei nicht die „wahren Kosten“, nämlich die Zeit, die Unternehmerinnen und Unternehmer dann nicht zur Verfügung hätten, andere Dinge zu machen. Diese Kosten müssten stärker in den Blick genommen werden, forderte der ebenfalls von der Unionsfraktion benannte Sachverständige. Hinsichtlich des Entwurfes für das BEG IV sprach Kambeck von „großer Unzufriedenheit“, viele hätten sich mehr davon erwartet. Unter anderem warb der DIHK-Vertreter für weitere Verbesserungen bei den Aufbewahrungsfristen. Auf den Antrag der Union bezogen sprach Kambeck davon, dass fast alle darin enthaltenen Forderungen von ihm unterstützt werden, beispielsweise die Experimentierklausel für die Kommunen.

Ausschuss für Bürokratieabbau im Bundestag

Gisela Meister-Scheufelen, Dozentin an der Universität Potsdam, und ehemalige Vorsitzende des Normenkontrollrates Baden-Württemberg, warb dafür, Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung mit strukturellen Maßnahmen anzugehen. Daran mangele es aktuell, auch mit dem BEG IV werde wie bei den Vorgängern fragmentarisch gearbeitet. Regelunge wie „One in, one out“ verfehlten zudem ihre Wirkung, da die Belastungen durch EU, Länder und den Verwaltungsvollzug nicht berücksichtigt würden. Die von der Unionsfraktion benannte Sachverständige warb dafür, bessere Regulierung und Rechtssetzung als Teil der Juristenausbildung sowie der kontinuierlichen Qualifizierung der Legisten zu verankern. Sie unterstützte zudem die Forderung der Unionsfraktion, einen Ausschuss für Bürokratieabbau im Bundestag zu etablieren. Damit würde das Thema „zu einer politischen Priorität des parlamentarischen Verfahrens“ gemacht, sagte Meister-Scheufelen. 

Ralf Nitschke, Vorstand der Jowat SE in Detmold, führte aus, dass sowohl der Antrag als auch der Sonderbericht nur wenig davon enthielten, wo tatsächlich der Schuh drücke. Durch die Belastung der Bürokratie drohe Deutschland Wertschöpfung als auch die nächste Unternehmergeneration zu verlieren, führte der von der FDP-Fraktion als Sachverständiger benannte Unternehmer in seinem Eingangsstatement aus. Auch gute Mitarbeiter verliere man durch „überkommene Regelungen im Arbeitszeitbereich“, etwa zu den Ruhepausen, so Nitschke.

Kritisches Maß bei Belastung der Unternehmen 

Für den Zentralverband des Deutschen Handwerks führte Markus Pfeifer in seinem Eingangsstatement aus, dass die Belastung durch Bürokratie für die Handwerksbetriebe „ein kritisches Maß“ erreicht habe und „die Zukunftsfähigkeit von Handwerksbetrieben“ gefährde. Der von der SPD-Fraktion benannte Sachverständige führte aus, dass bei dem Thema kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem bestehe. So bleibe auch der Entwurf des BEG IV hinter den Möglichkeiten und dem Notwendigen zurück, kritisierte Pfeifer.

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund hob Jana Wömpner mit Verweis auf den Unionsantrag hervor, dass unter Bürokratieabbau sehr verschiedene Sachen verstanden werden. „Eine als Bürokratieabbau verschleierte Deregulierung im Sinne eines Abbaus von Arbeitnehmerschutzrechten lehnen wir ab“, stellte die Gewerkschaftsvertreterin klar. Kritisch sah die von der SPD-Fraktion benannte Sachverständige etwa die „One in, one out“-Regelung. Diese konzentriere sich danach zu sehr auf die Belastung der Unternehmen und erhebe nicht die gesamtgesellschaftlichen Kosten einer Nicht-Regulierung sowie den Nutzen einer Regulierung für das Gemeinwohl oder den Umwelt- und Klimaschutz. „Das ist eine vermeintlich objektive und deswegen angeblich neutrale und nüchtern erscheinende Verschiebung des demokratischen Aushandlungsprozesses zugunsten der Arbeitgeber“, sagte Wömpner in ihrem Eingangsstatement. 

 

Sonderbericht zum Bürokratieabbau

Die Bundesregierung hat einen Sonderbericht mit dem Titel „Bessere Rechtssetzung und Bürokratieabbau in der 20. Legislaturperiode“ (20/9000) vorgelegt. Wie die Bundesregierung darin schreibt, sei ihr „bessere Rechtssetzung und Bürokratieabbau“ ein wichtiges Anliegen. Ziel des Berichtes sei es, darzustellen, was die Bundesregierung in diesen Bereichen bereits unternommen habe und noch unternehmen wolle. Unter anderem wird in dem Bericht auf das geplante Bürokratieentlastungsgesetz IV verwiesen, dessen Eckpunkte dem Bericht als Anlage beigefügt sind. Zudem fasst der Bericht überblickartig und in Politikfeldern gegliedert abgeschlossene, laufende und geplante Maßnahmen in den Bereichen zusammen. „Im Zentrum stehen hierbei insbesondere Digitalisierungsprojekte sowie Maßnahmen zur Beschleunigung von Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren“, heißt es dazu

Ferner gibt die Bundesregierung Auskunft über „Querschnittsmaßnahmen“ zur besseren Rechtssetzung und zum Bürokratieabbau, etwa den Digitalcheck, Praxischecks und Reallabore. Auch auf die deutsch-französische Initiative zum Bürokratieabbau wird in dem Bericht verwiesen.

Antrag der Union

Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Bundesregierung zu einem umfassenden Abbau von Bürokratie auf. „Überbordende Bürokratie, Regelungssucht und mangelnde Flexibilität gefährden nicht nur den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungs- und Leistungsfähigkeit unseres Staates“, heißt es als Begründung in einem Antrag der Fraktion (20/8856). Die Union fordert darin eine umfassende „Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung“, die sowohl für den Bundestag als auch für die Bundesregierung Wirkung entfalten soll.

Allgemein schlägt die Union unter anderem eine „selbstbeschränkende Bürokratiebremse“ vor, „die eine sofortige Rücknahme neuer gesetzlicher oder untergesetzlicher Bürokratiebelastungen bewirkt, wenn eine bestimmte Bürokratiequote überschritten wird“. Zudem fordert die Fraktion, die „One in, one out“-Regelung zu einer „One in, two out“-Regelung zu modifizieren, „die künftig auch den einmaligen Erfüllungsaufwand (Umstellungsaufwand) berücksichtigt und nicht durch Ausnahmen, etwa bei der Anwendung und Umsetzung von Europarecht, ausgehöhlt wird“. Die Regelung besagt, dass bei Neuregelungen, die zu einer Erhöhung des laufenden Erfüllungsaufwand führen, zeitnah dafür Sorge getragen werden muss, dass dieser Aufwand wieder reduziert wird.

„Bekenntnis zur 1:1 Umsetzung“

Bezogen auf europarechtliche Vorgaben verlangt die Union ein „klares Bekenntnis zur 1:1 Umsetzung“. Zudem soll sich die Bundesregierung nach Willen der Abgeordneten auf EU-Ebene für ein „Bürokratiestopp und Belastungsmoratorium“ einsetzen. Auf institutioneller Ebene schlägt die Fraktion vor, im Bundestag einen Ausschuss für Bürokratieabbau und Gesetzesevaluierung als ständigen Ausschuss einzusetzen. Aufgabe des zu schaffenden Gremiums soll es demnach unter anderem sein, Gesetze nach ihrem Inkrafttreten zu evaluieren. Nach Willen der CDU/CSU soll der Nationale Normenkontrollrat (NKR) zudem zurück in die Zuständigkeit des Bundeskanzleramtes. Die Ampelregierung hatte die Zuständigkeit an das Bundesministerium der Justiz übertragen.

Von der Bundesregierung fordert die Union zudem über die bisherigen Planungen für ein weiteres Bürokratieentlastungsgesetz hinausgehende Gesetzesinitiativen. Dazu gehört etwa ein Innovationsfreiheitsgesetz. Zudem dringt die Union darauf, den angekündigten „Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung“ zwischen Bund und Ländern abzuschließen. Weitere Forderungen der Union beziehen sich unter anderem auf Verwaltungsverfahren und Verwaltungsdienstleistungen. (scr/21.02.2024)

Dokumente

  • 20/8856 - Antrag: Innovation ermöglichen, Investitionen erleichtern - Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung
    PDF | 171 KB — Status: 17.10.2023
  • 20/9000 - Unterrichtung: Sonderbericht der Bundesregierung - Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau in der 20. Legislaturperiode
    PDF | 544 KB — Status: 26.10.2023

Tagesordnung

  • Tagesordnung der 90. Sitzung - 21. Februar 2024, 11.00 Uhr - öffentliche Anhörung

Sachverständigenliste

  • Liste der Sachverständigen

Stellungnahmen

  • Stellungnahme Eva Bruch
  • Stellungnahme Prof. Dr. Nicolai Dose
  • Stellungnahme Prof. Dr. Hermann Hill
  • Stellungnahme Deutsche Industrie- und Handelskammer
  • Stellungnahme Dr. Gisela Meister-Scheufelen
  • Stellungnahme Jowat SE
  • Stellungnahme Zentralverband des Deutschen Handwerks
  • Stellungnahme Deutscher Gewerkschaftsbund

Weitere Informationen

  • Rechtsausschuss
  • Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Recht

Union scheitert mit Antrag zum Bürokratieabbau

Mit der Koalitionsmehrheit hat der Bundestag am Donnerstag, 14. März 2024, einen Antrag der CDU/CSU abgelehnt, mit dem die Fraktion eine „Agenda für Bürokratieabbau“(20/8856) forderte. Die AfD enthielt sich bei der Abstimmung, zu der der Rechtsausschuss eine Beschlussempfehlung (20/10651) vorgelegt hatte. 

Antrag der Unionsfraktion

Die CDU/CSU-Fraktion forderte die Bundesregierung zu einem umfassenden Abbau von Bürokratie auf. „Überbordende Bürokratie, Regelungssucht und mangelnde Flexibilität gefährden nicht nur den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungs- und Leistungsfähigkeit unseres Staates“, hieß es in dem Antrag. 

Die Abgeordneten forderten darin eine umfassende „Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung“, die sowohl für den Bundestag als auch für die Bundesregierung Wirkung entfalten soll. 

„Selbstbeschränkende Bürokratiebremse“

Allgemein schlug die Union unter anderem eine „selbstbeschränkende Bürokratiebremse“ vor, „die eine sofortige Rücknahme neuer gesetzlicher oder untergesetzlicher Bürokratiebelastungen bewirkt, wenn eine bestimmte Bürokratiequote überschritten wird“. Zudem forderte die Fraktion, die „One in, one out“-Regelung zu einer „One in, two out“-Regelung zu modifizieren, „die künftig auch den einmaligen Erfüllungsaufwand (Umstellungsaufwand) berücksichtigt und nicht durch Ausnahmen, etwa bei der Anwendung und Umsetzung von Europarecht, ausgehöhlt wird“. Die Regelung besagt, dass bei Neuregelungen, die zu einer Erhöhung des laufenden Erfüllungsaufwand führen, zeitnah dafür Sorge getragen werden muss, dass dieser Aufwand wieder reduziert wird.

Bezogen auf europarechtliche Vorgaben verlangte die Union ein „klares Bekenntnis zur 1:1 Umsetzung“. Zudem sollte sich die Bundesregierung nach Willen der Abgeordneten auf EU-Ebene für ein „Bürokratiestopp und Belastungsmoratorium“ einsetzen. Auf institutioneller Ebene schlug die Fraktion vor, im Bundestag einen Ausschuss für Bürokratieabbau und Gesetzesevaluierung als ständigen Ausschuss einzusetzen. Aufgabe des zu schaffenden Gremiums sollte es demnach unter anderem sein, Gesetze nach ihrem Inkrafttreten zu evaluieren.

Innovationsfreiheitsgesetz gefordert

Nach Willen der CDU/CSU sollte der Nationale Normenkontrollrat (NKR) zudem zurück in die Zuständigkeit des Bundeskanzleramtes. Die Ampelregierung hatte die Zuständigkeit an das Bundesministerium der Justiz übertragen.

Von der Bundesregierung forderte die Union zudem über die bisherigen Planungen für ein weiteres Bürokratieentlastungsgesetz hinausgehende Gesetzesinitiativen. Dazu gehörte etwa ein Innovationsfreiheitsgesetz. Zudem drang die Union darauf, den angekündigten „Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung“ zwischen Bund und Ländern abzuschließen. Weitere Forderungen der Union bezogen sich unter anderem auf Verwaltungsverfahren und Verwaltungsdienstleistungen. (scr/hau/14.03.2024)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Thorsten Lieb

Thorsten Lieb

© Dr. Thorsten Lieb/ Laurence Chaperon Photographie

Lieb, Dr. Thorsten

FDP

Dr. Günter Krings

Dr. Günter Krings

© Dr. Günter Krings/ Tobias Koch

Krings, Dr. Günter

CDU/CSU

Esra-Leon Limbacher

Esra-Leon Limbacher

© Esra Limbacher/Dominik Butzmann

Limbacher, Esra

SPD

Stephan Brandner

Stephan Brandner

© Stephan Brandner/Vadim Derksen

Brandner, Stephan

AfD

Lukas Benner

Lukas Benner

© Lukas Benner / Daniel Hofer

Benner, Lukas

Bündnis 90/Die Grünen

Martin Plum

Martin Plum

© Martin Plum/Gebhard Bücker Fotografie

Plum, Dr. Martin

CDU/CSU

Dr. Zanda Martens

Dr. Zanda Martens

© Dr. Zanda Martens/ Iris Hansen

Martens, Dr. Zanda

SPD

Michael Kellner

Michael Kellner

© Michael Kellner/ Nils Leon Brauer

Kellner, Michael

Parlamentarischer Staatssekretär für Wirtschaft und Klimaschutz

Volker Ullrich

Volker Ullrich

© Dr. Volker Ullrich/Tobias Koch

Ullrich, Dr. Volker

CDU/CSU

Sebastian Roloff

Sebastian Roloff

© Susie Knoll

Roloff, Sebastian

SPD

Wolfgang Kubicki

Wolfgang Kubicki

© Wolfgang Kubicki/ Tobias Koch

Kubicki, Wolfgang

Bundestagsvizepräsident

Dokumente

  • 20/8856 - Antrag: Innovation ermöglichen, Investitionen erleichtern - Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung
    PDF | 171 KB — Status: 17.10.2023
  • 20/10651 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU - Drucksache 20/8856 - Innovation ermöglichen, Investitionen erleichtern - Agenda für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung
    PDF | 217 KB — Status: 13.03.2024
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Beschlussempfehlung 20/10651 (Antrag 20/8856 ablehnen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

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https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw08-pa-recht-buerokratieabbau-989322

Stand: 23.05.2025