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Jeder fünfte Wahl­berechtigte ist älter als 69

Passanten in einer Fußgängerzone in München

Bei der Bundestagswahl am 26. September sind weniger Personen wahlberechtigt als noch vor vier Jahren. (picture alliance/DUMONT Bildarchiv | Thomas Linkel)

Jeder fünfte Wahlberechtigte ist bei der kommenden Bundestagswahl am 26. September 2021 älter als 69 Jahre. 12,8 Millionen der 60,4 Millionen Wahlberechtigten gehören dieser Altersgruppe an, wie der Bundeswahlleiter Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, am Mittwoch, 17. Februar 2021, mitgeteilt hat.

Zahlenmäßiges Übergewicht der älteren Jahrgänge

Zweitstärkste Gruppe sind die 50- bis 59-Jährigen, zu denen rund 11,8 Millionen Wahlberechtigt zählen. Die 60- bis 69-Jährigen liegen mit 10,2 Millionen Wahlberechtigten auf Platz drei. Damit sind 57,8 Prozent aller Wahlberechtigten älter als 49 Jahre.

Mit zwei Millionen Wahlberechtigten bilden die 18- bis 20-jährigen Erstwähler die kleinste Gruppe. Die 21- bis 29-Jährigen sind mit 6,7 Millionen Wahlberechtigten vertreten, die 30- bis 39-Jährigen mit 8,7 Millionen und die 40- bis 49-Jährigen mit 8,2 Millionen.

Weniger Wahlberechtigte als 2017

Mit 60,4 Millionen ist die Zahl der Wahlberechtigten voraussichtlich geringer als bei der Bundestagswahl am 24. September 2017. Damals waren rund 61,7 Millionen Personen wahlberechtigt gewesen, wie Thiel mitteilt. Grund für den Rückgang ist die demografische Entwicklung. So sind seit 2017 mehr Deutsche gestorben als volljährig wurden und damit ins wahlberechtigte Alter kamen.

Bei der Wahl im September sind deshalb weniger Personen unter 30 Jahren sowie zwischen 40 und 59 Jahren wahlberechtigt als noch vor vier Jahren. Höher als 2017 liegt die Zahl der Wahlberechtigten bei den 60- bis 69-Jährigen, der Generation der „Babyboomer“, sowie bei den 30- bis 39-Jährigen, den Kindern der „Babyboomer“.

Zwei Millionen mehr Frauen als Männer

Hinzu kommt, dass die weiblichen Wähler die Mehrheit bilden. Den 31,2 Millionen wahlberechtigten Frauen stehen 29,2 Millionen wahlberechtigte Männer gegenüber.

Deutlich wird der Unterschied vor allem in der Gruppe der über 69-Jährigen: 7,4 Millionen Frauen gehören ihr an, aber nur 5,4 Millionen Männer. Einen leichten Frauenüberschuss gibt es auch noch bei den 60- bis 69-jährigen Wahlberechtigten mit 5,2 Millionen Frauen und fünf Millionen Männern.

Leichter Männerüberschuss bei den Jüngeren

Ausgeglichen ist der Geschlechterproporz bei den 18- bis 20-Jährigen (jeweils eine Million Wahlberechtigte), bei den 40- bis 49-Jährigen (jeweils 4,1 Millionen Wahlberechtigte) und bei den 50- bis 59-Jährigen (jeweils 5,9 Millionen Wahlberechtigte.

Ein leichtes männliches Übergewicht zeigt sich nur bei den 21- bis 29-Jährigen (3,4 Millionen Männer, 3,3 Millionen Frauen) und bei den 30- bis 39-Jährigen (4,4 Millionen Männer, 4,3 Millionen Frauen).  

Rund 2,8 Millionen Erstwähler

Rund 2,8 Millionen dürfen erstmals an einer Bundestagswahl teilnehmen, je zur Hälfte Frauen und Männer.

Es handelt sich dabei um die Altersgruppe derjenigen, die zwischen dem 25. September 1999 und dem 26. September 2003 geboren wurden und die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Sie sind somit erst nach der letzten Bundestagswahl 18 Jahre alt geworden. Ihr Anteil an allen Wahlberechtigten liegt bei 4,6 Prozent. (vom/17.02.2021)

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