Parlament

Das Krisenjahr 1923 und das Parlament

6. März 1923: Blick in den Plenarsaal des Reichstages während der Rede des Reichskanzlers Cuno

Rede von Reichskanzler Wilhelm Cuno im Reichstag, in der er den Protest der Regierung zur Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen (ab 11.1.1923) zum Ausdruck bringt, 6. März 1923 (picture-alliance / akg-images)

Das Jahr 1923 war von besonderer geschichtlicher Bedeutung für die Weimarer Republik. In ihm verdichteten sich auf dramatische Weise Krisen, Probleme und Belastungen, die die Entwicklung der jungen Demokratie schon seit ihren Anfängen bestimmt hatten: Kriegsfolgen und Reparationen, Inflation, Gefährdung durch politischen Extremismus. Dabei standen innen-, außen-, wirtschafts- und finanzpolitische Entwicklungen in einem engen Zusammenhang. Zugleich unterlagen sie einer unglaublichen Beschleunigung, was die politischen Entscheidungsträger in Parlament und Regierung vor großen Handlungsdruck stellte. Obwohl sich Ende 1923 der Silberstreif politischer Beruhigung und (vorübergehender) wirtschaftlicher Stabilisierung am Horizont abzeichnete, blieb die Weimarer Demokratie auch in den Folgejahren fragil.

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