„Die Hoheneckerinnen sind nicht nur Opfer. Die Hoheneckerinnen sind ebenso auch Heldinnen.“
Die SED-Opferbeauftragte hat im August den Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ/DDR-Diktatur und die Gedenkstätte Frauenzuchthaus Hoheneck besucht.
Bei ihrem Rundgang wurde sie von Prof. Dr. Stefan Appelius, dem Projektleiter des Interimsbüros der Gedenkstätte, und Frau Carla Ottmann, stellvertretende Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), die selbst in den 70er-Jahren in Hoheneck inhaftiert war, begleitet. „Wenn wir im Hof umherliefen, dann hat man die Schreie der Frauen gehört“, berichtete sie aus der Erinnerung an ihren damaligen Haftalltag.
Die SED-Opferbeauftragte zeigte sich bei ihrer Rede auf dem im Anschluss beginnenden Kongress sichtlich bewegt und betonte: „Die Hoheneckerinnen sind nicht nur Opfer. Die Hoheneckerinnen sind ebenso auch Heldinnen. Sie haben gekämpft für Freiheit und Selbstbestimmung.“ Mit Blick auf die heutige Lage der Betroffenen hob Sie hervor, dass bereits vieles erreicht wurde, es aber immer noch vieles zu tuen gebe. Die westdeutschen Firmen, die von der Zwangsarbeit der politischen Häftlinge in den Haftanstalten profitiert haben, müssen sich ihrer Verantwortung stellen und Wiedergutmachung leisten. Auch müsse ein bundesweiter Härtefallfond eingerichtet werden, um im Notfall Betroffenen schnell und unbürokratisch helfen zu können.