03.10.2021 | Parlament

Tag der Deutschen Einheit 2021

Zu sehen sind sechs Frauen, eine von ihnen hält ein Plakat mit der Aufschrift Keine Gewalt in der Hand. Im Hintergrund steht eine Bücherwand.
Eine Frau sitz vor einer Gruppe von Frauen und Männern unterschiedlichen Alters und spricht zu ihnen.
Zwei Frauen stehen im Archiv und unterhalten sich. Zu sehen sind Gleitregale.
In einem Ausstellungszelt mit Ausstellungstafeln stehen eine Frau und zwei Männer, die sich unterhalten.
Eine Frau und ein Mann stehen in einem Ausstellungsraum vor Ausstellungstafeln.
Zwei Frauen stehen im Freien vor einem Glaspavillon.

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Evelyn Zupke und die Landesbeauftragte Birgit Neumann-Becker, zu Besuch bei Zeitgeschichten e.V. - Verein für erlebte Geschichte, (© Zeitgeschichten e.V.)

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Die SED-Opferbeauftragte bei einem Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in der Gedenkstätte „Roter Ochse“, im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2021 in Halle. (© DBT / GSt OpfB Korge)

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Evelyn Zupke im Gespräch mit Marit Krätzer, Außenstelleleiterin Stasi-Unterlagen-Archiv in Halle. (© DBT / GSt OpfB Korge)

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Die SED-Opferbeauftragte am Informationsstand der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. (© DBT / GSt OpfB Korge)

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Evelyn Zupke mit dem Gedenkstättenleiter Michael Viebig, bei einer Führung durch die Gedenkstätte Roter Ochse, (© DBT / GSt OpfB Korge)

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Evelyn Zupke und Dr. Elisabeth Heegewaldt, Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit beim DBT, vor dem Pavillon des Deutschen Bundestages. (© DBT/ Sylvia Bohn)

Zum Tag der Deutschen Einheit besuchte die SED-Opferbeauftragte des Bundestages eine Vielzahl von Terminen in Halle, dem Ort der zentralen Feierlichkeiten.

Am 1. Oktober besuchte die SED-Opferbeauftragte die Außenstelle des Stasi-Unterlagen-Archivs. Beim Rundgang durch die Archivräume mit der Leiterin der Außenstelle, Marit Krätzer, informierte sich die SED-Opferbeauftragte über die besonderen Herausforderungen der dauerhaften Sicherung der Unterlagen. Die im Stasi-Unterlagen-Archiv verwahrte Aktenüberlieferung besteht weit überwiegend aus säurehaltigem, qualitativ minderwertigem Papier, das zudem über viele Jahre Belastung durch intensive Nutzung ausgesetzt war. Ausgehend von der Entscheidung des Bundestages, das Archiv dauerhaft zu erhalten, werden in den nächsten Jahren wichtige Schritte, wie der Neubau von Archivgebäuden, angegangen, damit das Archiv auch künftigen Generationen zur Aufklärung über Diktatur und Widerstand zur Verfügung steht.

In Anschluss an den Archivbesuch diskutierte die SED-Opferbeauftragte bei einer Veranstaltung gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Bundesarchivs, Alexandra Titze und der Landesbeauftragten für Sachsen-Anhalt Birgit Neumann-Becker, über die Bedeutung des Stasi-Unterlagen-Archivs für die Opfer und die weitere Perspektive der Aufarbeitung des SED-Unrechts. Die SED-Opferbeauftragte unterstrich die besondere Bedeutung der Stasi-Unterlagen für die Opfer der SED-Diktatur: „Gerade für die politischen Häftlinge sind die Stasi-Akten häufig Zeugen des begangenen Unrechts. In den Verfahren zur Rehabilitierung liefern die Akten meist die wichtigsten Belege für das, was geschehen ist.“

Am 2. Oktober besuchte die SED-Opferbeauftragte die Gedenkstätte Roter Ochse. Bei einem Rundgang mit dem Leiter, Michael Viebig, informierte sich Zupke über die historischen Hintergründe, die damaligen Haftbedingungen und die heutige Bildungsarbeit der Gedenkstätte. Viele Familien von früheren Häftlingen stehen bis heute in enger Verbindung mit der Gedenkstätte. Sie unterstützen die dortige Arbeit dadurch, dass sie beispielsweise persönliche Gegenstände der Opfer für die Ausstellung zur Verfügung stellen und den Zugang zu privaten Dokumenten ermöglichen. Die Gedenkstätten sind damit nicht nur Orte der Bildung für die Öffentlichkeit. Sie sind gleichzeitig auch Orte des persönlichen Gedenkens für die Familien der Opfer.

Im Anschluss an den Rundgang traf sich die SED-Opferbeauftragte mit den „Einheitsbotschafterinnen und –botschaftern“ für ein Gespräch. Auf Initiative Sachsen-Anhalts hat jedes Bundesland zum Tag der Deutschen Einheit zwei Einheitsbotschafterinnen und -botschafter ernannt. Gemeinsam mit der SED-Opferbeauftragten diskutierten die Bürgerinnen und Bürger über die Friedliche Revolution, die Deutsche Einheit und darüber, welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit der Geschichte für die heutige Gesellschaft haben kann. Von dem großen Interesse an der heutigen Situation der SED-Opfer, insbesondere auch der Einheitsbotschafterinnen und -botschafter aus den westdeutschen Bundesländern, zeigte sich Zupke im Nachgang des Gesprächs beeindruckt.

Am 3. Oktober besuchte die SED-Opferbeauftragte den zentralen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in der Georg-Friedrich-Händel-Halle.

Im Anschluss an die offiziellen Feierlichkeiten besuchte sie gemeinsam mit der Landesbeauftragten Birgit Neumann-Becker den Verein „Zeitgeschichte(n)“. Seit 1995 engagiert sich „Zeitgeschichte(n)“ für eine lebendige Auseinandersetzung mit Geschichte. Der Verein betreibt hierfür eine öffentliche Bibliothek, er gibt Publikationen heraus, produziert Dokumentarfilme und konzipiert Ausstellungen. In der Arbeit des Vereins nimmt neben der wissenschaftlichen Forschung die persönliche Erfahrung der Bürgerinnen und Bürger als wichtige Quelle einen besonderen Stellenwert ein. Gleichzeitig stellt der Verein seine Räumlichkeiten der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und der Landesbeauftragten für Vernetzungs- und Beratungsangebote zur Verfügung.

Das zivilgesellschaftlich getragene Engagement zur Auseinandersetzung mit den Schicksalen der Opfer des Kommunismus liegt der SED-Opferbeauftragten besonders am Herzen. Mit Projekten, wie dem „Politischen Stadtplan 1945-1989“ gelingt es Zeitgeschichte(n) mit seinen Partnerinnen und Partnern Geschichte vor Ort ganz direkt erfahrbar zu machen.

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