09.10.2021 | Parlament

Kein Opfer der SED-Diktatur sollte heute an den Hürden der Bürokratie scheitern

Ein älterer Mann und eine Frau stehen in einer Gefängniszelle und sehen auf ein Doppelstockbett. Hinter ihnen befindet sich ein vergittertes Fenster und eine offene Tür.
Ein Saal mit einer großen Gruppe älterer Männer und Frauen. Alle sitzen auf einem Stuhl und hören einem Mann zu.
Eine Frau und ein Mann sitzen auf einem Podium. Die Frau hält ein Mikrofon in der Hand und spricht.

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Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke gemeinsam mit Dieter Dombrowsky, Vereinsvorsitzender des Vereins „Menschenzentrum Cottbus e.V.“ in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. (DBT / Arends)

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Teilnehmer beim Cottbus-Treffen ehemaliger Häftlinge des Menschenrechtszentrums Cottbus e.V. in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. (DBT / Arends)

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Evelyn Zupke im Gespräch mit den Teilnehmern des Treffens. (DBT / Arends)

Am 9. Oktober 2021 nahm die SED-Opferbeauftragte als Gast am Cottbus-Treffen ehemaliger Häftlinge des Menschenrechtszentrums Cottbus e.V. in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus teil.

In einem Gespräch mit Dieter Dombrowski, dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. und ehemaligen politischen Häftlingen, stellte Zupke sich und ihre Arbeit als SED-Opferbeauftragte vor. Dabei hob sie die Notwendigkeit zur Vereinfachung der Verfahren bei der Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden der politischen Haft hervor und sprach damit vielen ehemaligen Häftlingen aus dem Herzen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen - von ihrem langen Weg durch die Behörden, von komplizierten Antragsverfahren, von Retraumatisierungserfahrungen bei amtlichen Begutachtungen und nicht zuletzt von der Ablehnung der Anerkennung gesundheitlichen Schäden durch die Versorgungsämter.

Am Ende betonte die SED-Opferbeauftragte: „Kein Opfer der SED-Diktatur sollte heute mehr an den Hürden der Bürokratie scheitern“.

Der Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. ist seit 2011 Eigentümer des ehemaligen Gefängnisses in der Bautzener Straße und Träger der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Der Verein, dessen Mitglieder zum größten Teil ehemalige politische Häftlinge der DDR sind, setzt sich für die Aufklärung über die Rolle des Cottbuser Zentralgefängnisses, insbesondere während der Zeit der beiden deutschen Diktaturen, ein.

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