06.01.2023 | Parlament

Besuch im ehemaligen Kindergefängnis Bad Freienwalde

Das Bild zeigt in der Mitte eine Frau, die gerade ein Interview gibt. Hinter ihr stehen mehrere Personen vor dem Eingang eines Hauses. Am Haus ist ein Schild Polizei Brandenburg angebracht.

Die SED-Opferbeauftragte bei einem Statement vor dem ehemaligen Kindergefängnis Bad Freienwalde, gemeinsam mit der Brandenburger Bundestagsabgeordneten Außenministerin Annalena Baerbock und der Brandenburger Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Dr. Maria Nooke. Heute befindet sich hier ein Polizeirevier. (DBT / Team Zupke)

Am 6. Januar 2023 besuchten die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Außenministerin Annalena Baerbock, die Brandenburger Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Dr. Maria Nooke, die Landtagsabgeordnete Sahra Damus und die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag Evelyn Zupke das ehemalige Kindergefängnis Bad Freienwalde.

Zwischen 1968 und 1987 war in der ehemaligen preußischen Haftanstalt ein Durchgangsheim eingerichtet. Hier wurden Kinder und Jugendliche unter haftähnlichen Bedingungen für mehrere Monate festgehalten, bis schließlich eine Unterbringung in einem anderen Heim erfolgte. Viele der ehemaligen Insassen berichten von Erniedrigung, Gewalt und Missbrauch. Nach langjährigem Einsatz der Betroffenen wurde in 2017 vor dem Gebäude ein Mahnmal errichtet.

Bei einem Rundgang durch das Gebäude, welches heute als Polizeirevier genutzt wird, berichteten die ehemalige Insassen bzw. Mitglieder des Vereins Kindergefängnis Bad Freienwalde Roland Herrmann, Brigitte Schreiber, Conny Kurtz und André Pahl von ihrer Zeit im Kindergefängnis und ihrem heutigen Einsatz für eine würdige Erinnerung und angemessene Unterstützung der Opfer. Im Anschluss an den Rundgang legten die Vereinsmitglieder und die Gäste gemeinsam Blumen am Mahnmal nieder.

Evelyn Zupke zeigte sich beim anschließenden Pressegespräch vom Besuch und insbesondere von der Begegnung mit den Betroffenen tief beeindruckt: „Das was die Kinder und Jugendliche hier erlebt haben, begleitet sie bis zum heutigen Tag. Das Unrecht, was die Diktatur Kinder und Jugendlichen, Menschen wie Brigitte Schreiber, Roland Herrmann, André Pahl und Conny Kurtz und vielen anderen angetan hat, wird in unserer heutigen Demokratie nicht vergessen. Ich sehe es als unsere gemeinsame Aufgabe an das Leid der Menschen zu erinnern und die Betroffenen heute zu unterstützen.“

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