Besuch bei den Gebirgsjägern
Am 29. März 2021 startete die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, ihren ersten Besuch bei den Gebirgsjägern mit der Visite bei der Gebirgsjägerbrigade 23. Kommandeur Brigadegeneral Maik Keller gab der Wehrbeauftragten einen umfassenden Einblick in Herausforderungen der Gebirgstruppe, die in schwierigem Gelände und unter extremen Klima- und Wetterbedingungen eingesetzt wird und einsatzerfahren ist.
In den Gesprächsrunden mit allen Dienstgradgruppen nahm Eva Högl wichtige Themen mit, die die Truppe bewegen. Beim Rundgang durch die Hochstaufen-Kaserne informierte sich die Wehrbeauftragte über den Stand der Bauprojekte. Unter anderem sind eine moderne Schießhalle sowie ein Kletterturm in konkreter Planung.
Am Nachmittag stand das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen im Zentrum des Besuchs. Maultiere und Pferde werden hier trainiert, um die Gebirgsjäger im Einsatz in schwer zugänglichem Gelände am Berg zu unterstützen. Dienststellenleiterin Oberfeldveterinär Heike Henseler erläuterte die verschiedenen Fähigkeiten. Die Wehrbeauftragte machte sich ein Bild vom Abladen der Tragtiere aus den Fahrzeugen, vom Auflasten der Maultiere, dem militärischen Reiten, von der Arbeit der Hufschmiede und von den Stallungen der Tiere. Eva Högl zeigte sich überzeugt, dass die Bundeswehr diese Fähigkeiten benötigt.
Beim Bataillon 231 in Bad Reichenhall
Mit dem Tag beim Gebirgsjägerbataillon 231 am 30. März 2021 komplettierte die Wehrbeauftragte ihr Bild vom Standort Bad Reichenhall. Kommandeur Oberstleutnant Dennis Jahn erläuterte die vielfältigen Aufgaben von Amtshilfe, Einsätzen in Mali bis hin zur Spezialisierung des Bataillons auf das Gruppentransportkraftfahrzeug (GTK) Boxer.
Der Einsatz zu Fuß oder mit Skiern im Gebirge gehört zu den Kernkompetenzen und die Wehrbeauftragte verschaffte sich einen Überblick über Ausrüstung und Können der Gebirgstruppe. Die einzige aktive Heeresbergführerin Hauptfeldwebel Beatrice Soyter erläuterte bei einer Vorführung an der Kletterwand die besonderen Herausforderungen.
Die intensiven Gesprächsrunden mit den Soldatinnen und Soldaten ergaben ein umfassendes Stimmungsbild der Situation vor Ort – von Fragen zu Infrastruktur, Ausrüstung bis hin zum besonderen Wert des kameradschaftlichen Zusammenhalts.
Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen
In Bischofswiesen beim Gebirgsjägerbataillon 232 beendete Eva Högl am 31. März ihren Besuch bei der Gebirgstruppe im Berchtesgadener Land. Der stellvertretende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Benedikt Zacher verdeutlichte die umfassenden Aufgaben und die hohe Einsatzbelastung unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie. Rund 100 Soldaten der 2. Kompanie des Bataillons stellen derzeit die Objektschutzkompanie für die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSMA) in Mali. Weitere 120 Soldaten der 3. Kompanie stehen auf Abruf für die European Union Training Mission (EUTM) bereit.
Das Bataillon in der Jäger-Kaserne unterhält außerdem eine eigene Grundausbildungseinheit. Kompaniechefin Hauptmann Sandra Muth stellte der Wehrbeauftragten die Grundausbildungskompanie vor.
Um einheitliche Standards zu gewährleisten, werden vor Beginn der Grundausbildung die Ausbilder geschult – auch im Bereich Politische Bildung. Eva Högl gewann einen guten Eindruck vom Ausbildungskonzept. Nach der Fahrt mit dem Überschneefahrzeug BV 206 Hägglunds gab es in den Gesprächsrunden mit den Ausbildern und allen Dienstgradgruppen viel Zeit für einen ausführlichen Austausch.
Die Wehrbeauftragte zeigte sich insgesamt sehr beeindruckt von der hohen Motivation und großen Bandbreite der Aufgaben der Brigade und den beiden Bataillonen im Berchtesgadener Land.