10.02.2021 Ausschuss Digitale Agenda — Ausschuss — hib 184/2021

Umsetzungsstand bei Melde- und Kon­takt­ver­fol­gungs­software

Berlin: (hib/LBR) In Deutschland nutzen derzeit 202 der 376 Gesundheitsämter die Corona-Meldesoftware SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System). Das berichtete ein Vertreter vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) dem Ausschuss Digitale Agenda in seiner Sitzung am Mittwochnachmittag. Bund und Länder hatten die deutschlandweite Einführung der neuen Software in allen Gesundheitsämtern bis Ende Februar beschlossen.

Der Bund unterstütze damit die Gesundheitsämter beim besseren Management der Kontaktpersonen und -ketten, sowie der Aktualisierung von Fällen und im Dokumentenmanagement. Es diene auch dazu, Ketten zu visualisieren, geographische Verteilungen aufzuzeigen und mehr Erkenntnisse über die Infektionsherde und -dynamiken zu gewinnen. Ziel sei ein einheitliches Netzwerk für Arbeitsprozesse in und zwischen den Gesundheitsämtern.

Teil dieser Lösung sei ein sicheres Hosting über das ITZ Bund. Bis Ende Februar soll SORMAS in allen Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt werden, allerdings gebe es auch einige Gesundheitsämter, die die Software des Bunds nicht nutzen wollten, führte der BMG-Vertreter weiter aus. Die Entscheidung über den Einsatz digitaler Hilfsmittel obliege den Ländern und den Gesundheitsämtern, der Bund könne in diesem Zusammenhang nur unterstützend agieren, betonte er weiter.

Auch das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) stelle eine Weiterentwicklung des existierenden Meldesystems für Infektionskrankheiten gemäß Infektionsschutzgesetz dar. Ziel sei es, eine bundeseinheitliche, sichere und schnelle elektronische Meldung und Informationsverarbeitung hinsichtlich positiver Erregernachweise zu ermöglichen. Es werde laufend weiterentwickelt, aktuell konzentriere man sich auf die automatisierten Meldungen der Testergebnisse von Laboren an Gesundheitsämter, um den Aufwand zu reduzieren und das Tempo sowie die Qualität zu erhöhen.

Aktuell in der Pilotierung seien Schnittstellen, um etwa Labormeldungen in SORMAS integrieren zu können oder um doppelte Datenerfassungen zu vermeiden. Diese seien seit dem 8. Februar mit dem ersten Gesundheitsamt in Vorpommern-Rügen in der Testung und würden laufend weiterentwickelt. Kommende Woche würden weitere Gesundheitsämter folgen, sagte der BMG-Vertreter.

Die Abgeordneten interessierten sich in ihren Nachfragen dafür, woran genau es bei der Einführung in den Ländern haken würde, welchen quantifizierbaren Mehrwert die Softwarelösungen für die Kontaktverfolgungen haben könnten und ob es eine Zusammenarbeit mit der DigitalService4Germany GmbH gebe.

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