11.02.2021 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Antwort — hib 186/2021

Regierung baut Engagement für Agrarökologie aus

Berlin: (hib/JOH) Die Bundesregierung misst eigenen Angaben zufolge agrarökologischen und anderen innovativen Ansätzen zur Förderung nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme eine „sehr hohe und zunehmende Bedeutung“ bei. Für den Zeitraum Januar 2014 bis September 2018 hätten 84 von insgesamt 907 Vorhaben im Bereich ländliche Entwicklung agrarökologische Kriterien im weiteren Sinne bearbeitet, schreibt sie in einer Antwort (19/26345) auf eine Kleine Anfrage (19/25478) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Dies entspreche einem Anteil von 9,3 Prozent. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sich seither die steigende Tendenz von Vorhaben mit einem alleinigen oder ganz überwiegenden Förderzweck Agrarökologie auch bezüglich der Vorhaben mit einem teilweisen Förderzweck Agrarökologie widerspiegle. Eine aktuelle Auswertung des Portfolios seit 2018 sei derzeit in Vorbereitung.

Die Ergebnisse einer vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2018 in Auftrag gegebene Studie mit dem Ziel, eine fundierte Grundlage für die weitere Ausgestaltung agrarökologischer Ansätze zu haben, legt laut Bundesregierung nahe, dass auf diesem Gebiet noch entwicklungspolitisches Potenzial bestehe. Gleichzeitig werde das reale und in jüngster Zeit steigende Engagement der Bundesregierung im Bereich Agrarökologie darin noch unzureichend reflektiert; die zugrundeliegende Untersuchungsmethodik werde daher derzeit überarbeitet. Zudem benötigten neue Ansätze - gerade auch in der Landwirtschaft - längere Vorlaufzeiten, etwa für den Dialog mit Partnern, „um entsprechende Vorhaben politisch und praktisch zu unterstützen und umzusetzen“. Diesbezüglich sei eine deutlich positive Tendenz auf Partnerseite festzustellen.

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