04.03.2021 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Antwort — hib 293/2021

Sorge um Lage in Provinz Cabo Delgado in Mosambik

Berlin: (hib/JOH) Die Region Cabo Delgado in Mosambik könnte sich laut Bundesregierung zu einem Rückzugsraum des internationalen Terrorismus entwickeln. Kämpfer als terroristisch eingestufter Gruppierungen würden immer wieder von Cabo Delgado nach Tansania vordringen, schreibt sie in einer Antwort (19/26804) auf eine Kleine Anfrage (19/25909) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Provinz sei eine der ärmsten und am wenigsten entwickelten Regionen Mosambiks. Netzwerke organisierter Kriminalität seien weitverbreitet, zwei als terroristisch eingestufte Organisationen hätten territoriale Kontrolle über Teile der Provinz erlangt. „Mit der drohenden Verfestigung terroristischer Strukturen ist eine weitere Verschlechterung der Sicherheitslage sehr wahrscheinlich, die anhaltend hohe Opferzahlen fordern sowie die humanitäre Lage verschärfen und weitere Flüchtlingsbewegungen auslösen könnte“, urteilt die Bundesregierung.

Derzeit würden in der Provinz keine Projekte durch Organisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) finanziert seien, heißt es in der Antwort weiter. Die letzten Aktivitäten eines regionalen Vorhabens zur Einkommens- und Beschäftigungsförderung von Jugendlichen seien im April 2020 eingestellt worden, das Büro der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Provinzhauptstadt Pemba sei seit Dezember 2018 geschlossen. Für ein Vorhaben im Bereich nachhaltige Fischerei, das durch den Word Wide Fund For Nature (WWF) durchgeführt werde, sei 2020 die Verlegung in eine andere Provinz entschieden worden. Die Bundesregierung unterstütze jedoch seit 2019 in Mosambik humanitäre Ernährungshilfe für Menschen in Not im Rahmen einer Regionalförderung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen in Höhe von 6,4 Millionen Euro.

Marginalspalte