Ökosystemleistung der Wälder
Berlin: (hib/EIS) Entscheidend für die Speicherleistung der Wälder ist die Bilanz aus Zufluss und Entzug von Kohlenstoff. Die Kohlenstoffbilanz hänge dabei entscheidend vom Altersklassenaufbau ab, heißt es in einer Antwort (19/27164) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/26466) der AfD-Fraktion. Demnach besäßen junge Wälder eine starke Senkenleistung für Kohlenstoffdioxid, während sich in alten Wäldern mit natürlicher Waldentwicklung, bezogen auf die oberirdische Biomasse, über lange Zeiträume von bis zu 500 Jahren und mehr ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffdioxid-Aufnahme beim Wachstum und der Abgabe bei der Verrottung einstellen würde. In Wäldern, die sich natürlich entwickeln, könne sich kurz- bis mittelfristig die Speicherleistung für Kohlenstoffdioxid erhöhen, mit zunehmendem Alter der Bestände würde die Kapazität für weitere Kohlenstoffbindung durch Vorratsaufbau in der oberirdischen Biomasse abnehmen. Des Weiteren könnten nicht mehr bewirtschaftete Waldflächen instabil werden und bei Erreichen der natürlichen Altersgrenze absterben. Dies sei ein natürlich ablaufender Prozess, der aus Sicht des Naturschutzes in der Regel erwünscht ist. Er führe zunächst zu einer Zunahme des Kohlenstoffspeichers Totholz und durch Zersetzungsprozesse auch zu einer Zunahme des Bodenkohlenstoffs. Ein Teil des Kohlenstoffs gehe während der Zersetzung des Totholzes wieder in die Atmosphäre über. Der gleichzeitige Aufwuchs von Biomasse führe aber langfristig zu einem Gleichgewicht in der Kohlenstoffbilanz, schreibt die Bundesregierung.