31.03.2021 Auswärtiges — Antwort — hib 423/2021

Deutschunterricht an russischen Schulen

Berlin: (hib/AHE) An 82 Schulen in Russland wird das Deutsche Sprachdiplom (DSD) mit Unterstützung der Bundesregierung angeboten. Wie es in der Antwort (19/27732) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/26692) heißt, werde an diesen DSD-Schulen auf qualitativ vergleichsweise hohem Niveau unterrichtet.

Das System der Spezialschulen in Russland, einschließlich der Schulen mit erweitertem Deutschunterricht, sei in den 1990er Jahren zugunsten eines Systems allgemeinbildender Schulen abgeschafft worden. Verstärkter Deutschunterricht finde allenfalls im Rahmen von Schwerpunktsetzungen auf Deutsch ab der Oberstufe oder im Rahmen von - oft in Eigeninitiative durch die Schulen organisiertem - Zusatzunterricht oder in Arbeitsgemeinschaften statt. Es bestehe zudem ein Mangel an Deutschlehrkräften an russischen Schulen. Ursache hierfür seien eine überalterte Lehrerschaft und Nachwuchsprobleme.

Gleichwohl sei Russland außerhalb der Europäischen Union das Land mit der höchsten Zahl Deutschlernender (fast 1,8 Millionen), heißt es in der Antwort weiter. Zahlreiche Deutschlernende in Russland erlernten die deutsche Sprache mit dem Ziel, ein Studium in Deutschland zu absolvieren oder in Deutschland oder bei deutschen Unternehmen in Russland eine Arbeit aufzunehmen. Die Bundesregierung fördere dieses Interesse und den Spracherwerb, um auch über so entstandene Deutschlandbindungen und Austausch zur Stärkung des Hochschul- und Wissenschaftsstandorts Deutschland sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beizutragen.

Marginalspalte