Gegen Lohndumping bei Saisonarbeitskräften
Berlin: (hib/CHE) Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (19/27961) bessere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeitskräfte. Die Abgeordneten kritisieren darin: „Saisonarbeit ist als 'kurzfristige Beschäftigung' für die deutschen Arbeitgeber steuer- und abgabenfrei. Voraussetzung dafür ist, dass diese durch den Arbeitnehmenden nicht berufsmäßig ausgeübt wird und nur eine wirtschaftlich untergeordnete Einkommensquelle ist. Überprüft wird das jedoch kaum und die Vermutung liegt nahe, dass die Saisonarbeit in den meisten Fällen zur Haupteinnahmequelle geworden ist. Aus der Ausnahmeregelung, die ursprünglich nur für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende gedacht war, wird so der Regelfall sozial ungesicherter Arbeitsverhältnisse.“
Die Linke fordert unter anderem, dass Saisonarbeitskräfte unabhängig von der Beschäftigungsdauer ab dem ersten Einsatztag der vollen Sozialversicherungspflicht unterliegen sollen. Die Arbeitszeit solle tagesaktuell, elektronisch und manipulationssicher aufgezeichnet werden sowie Arbeits-, Unterbringungs- und Entlohnungsbedingungen besser kontrolliert und stärker sanktioniert werden. Außerdem sollen nach den Vorstellungen der Abgeordneten staatliche Stellen die Erntehelfer bei Einreise in der Heimatsprache über deren Rechte und die Info-Hotline des Projekts Faire Mobilität informieren.