27.05.2021 Verkehr und digitale Infrastruktur — Unterrichtung — hib 710/2021

Nationaler Radverkehrsplan 3.0 zeichnet Vision für 2030

Berlin: (hib/HAU) Im „Fahrradland Deutschland 2030“ steht das Fahrrad für individuelle, nachhaltige, resiliente, gesundheitsförderliche, zeitlich flexible und kostengünstige Mobilität. So heißt es im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 (NRVP), der als Unterrichtung durch die Bundesregierung (19/29250) vorliegt. In der „Vision für mehr, besseren und sicheren Radverkehr“ wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2030 Radfahren selbstverständlich und vielfältig sei. Die Menschen nutzten das Fahrrad mit Freude und fühlten sich dabei sicher. „Kurzum: Radfahren ist für alle attraktiv, es ist Lebensgefühl und Möglichkeit, die Welt neu zu erfahren und sich mit ihr auseinanderzusetzen“, schreiben die Autoren. Das Rad sei auf immer mehr Wegen - im Alltag und in der Freizeit - das Verkehrsmittel der Wahl.

Der Nationale Radverkehrsplan 3.0, so wird in der Unterrichtung erläutert, sei das Produkt vieler: Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Zivilgesellschaft hätten daran mitgearbeitet und auch Bürgerinnen und Bürger seien zu Wort gekommen. Sie hätten im Rahmen einer Online-Beteiligung mehr als 2.000 Ideen zur Verbesserung des Radverkehrs eingebracht und bewertet.

In der entwickelten Vision ist von „einladenden Infrastrukturen, lebenswerten öffentlichen Räumen, innovativen Mobilitätsangeboten, einem entspannten Miteinander im Verkehr und einer Offenheit der Politik für Radverkehr“ die Rede. Es wird davon ausgegangen, dass sich die gefahrenen Kilometer per Rad bis 2030 im Vergleich zu 2017 durch deutlich mehr und längere Wege verdoppeln. Die Anzahl der Wege werde von rund 120 im Jahr 20171 auf 180 Wege je Person und Jahr zunehmen. Die durchschnittliche Länge der mit dem Rad zurückgelegten Wege werde sich von 3,7 Kilometer auf sechs Kilometer erhöhen.

Durch breit angelegte Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs sollen sich die Rahmenbedingungen bis 2030 deutlich verbessert haben. „Durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen und technische Innovationen fühlen sich immer mehr Menschen auf dem Rad wohl und können sich vorstellen, das Fahrrad häufiger und auch für längere Freizeit-, aber besonders auch Alltagswege zu nutzen“, heißt es im NRVP. Während im Jahr 2019 noch 41 Prozent der Deutschen geplant hätten, in Zukunft mehr Rad zu fahren, steige dieser Zustimmungswert bis zum Jahr 2030 auf 60 Prozent an, wird prognostiziert.

Einhergehen soll dies auch mit mehr Sicherheit im Radverkehr. „Mit sichereren Infrastrukturen, von allen beachteten Verkehrsregeln und mehr Fairness im gegenseitigen Miteinander im Straßenverkehr gelingt bis 2030 eine Trendwende für sicheren Radverkehr.“ Das Leitbild dabei sei die Vision Zero - also das Ziel von Null Verkehrstoten. Erwartet wird, dass sich gegenüber 2019 die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer um 40 Prozent reduziert - trotz deutlich mehr Radverkehr.

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