Linke fragt nach Todesfällen in Haft
Berlin: (hib/MWO) Nach Todesfällen in Haft seit dem Jahr 2018 erkundigt sich die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (19/30832). Im Einzelnen wird nach Alter, Staatsangehörigkeit und weiteren Merkmalen der Verstorbenen sowie zur Dauer der Inhaftierung bis zum Tod, nach Todesfällen von Abschiebegefangenen, Untersuchungsgefangenen und Strafgefangenen sowie im Jugendstrafvollzug gefragt. Wie die Abgeordneten schreiben, starben zwischen 1998 und 2017 in deutschen Haftanstalten mehr als 3.000 Menschen. Bei knapp der Hälfte dieser Todesfälle werde als Todesursache offiziell Suizid angegeben. „Antiknast-Initiativen“ wiesen darauf hin, dass bei Todesfällen in Haft oftmals auch menschliches Fehlverhalten eine Rolle spiele. In vielen Gefängnissen sei die psychotherapeutische und medizinische Versorgung katastrophal.
Vor diesem Hintergrund wollen die Abgeordneten wissen, welche aktuellen Angaben die Bundesregierung zur medizinischen und psychotherapeutischen Betreuung von Personen in Obhut des Staates machen kann und was ihr über Mängel oder Versorgungslücken bei der Betreuung von suizidgefährdeten Gefangenen durch Psychologen, Seelsorger oder Sozialarbeiter bekannt ist.