Strenge Corona-Regeln bei Olympischen Spielen in Tokio
Berlin: (hib/HAU) Um Corona-Infektionen zu vermeiden haben das Internationale Olympische Komitee (IOC), das Internationale Paralympische Komitee (IPC) und das Organisationskomitee der Olympischen sowie der Paralympischen Spiele von Tokio strenge Verhaltensregeln für die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler festgelegt. Dazu gehören tägliche Testungen sowie ein verpflichtender Mund-Nase-Schutz mit wenigen Ausnahmen. Zugleich wird die Bewegungsfreiheit der Sportler vor Ort eingeschränkt. Bei Verstößen drohen harte Sanktionen bis hin zur Ausweisung aus Japan.
Während der Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch sprach Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim DOSB und Chef der Mission der deutschen Delegation in Tokio, von den „Spielen der Einschränkungen“. Das sei vorher bekannt gewesen. Es gebe immer wieder Warnungen, dass die Spiele ein Superspreading-Risiko seien. Die aktuellen Regelungen seien deutlich stärker von der japanischen Regierung gesteuert als vom IOC und dem Organisationskomitee, sagte Schimmelpfennig. Hintergrund sei, dass die japanische Bevölkerung, bei der es eine geringe Impfquote gebe, geschützt werden soll.
Kontaktvermeidung sei das oberste Ziel, um sich vor Krankheit und Ansteckung zu schützen, sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutscher Behindertensportverbandes (DBS). Es gelte alles dafür zu tun, dass der Sport durchgeführt werden kann. Auch wenn es zu bedauern sei, dass eine freie Bewegung nicht möglich ist, betrachte er die geforderten Maßnahmen „als Form eines optimalen Schutzes“.
DOSB-Vertreter Schimmelpfennig machte deutlich, dass nur das für die Organisation nötigste Personal in Tokio dabei sein werde. Durch den Betreuerschlüssel solle aber sichergestellt werden, dass die Athleten so betreut werden, wie sie es bei Olympischen Spielen gewohnt seien. Die Delegationsleitung würden DOSB-Präsident Alfons Hörmann und das Präsidiumsmitglied Uschi Schmitz innehaben, kündigte er an. Private Begleitpersonen der Athleten, so Schimmelpfennig auf Nachfrage, dürften nicht nach Tokio reisen.
Letzteres bestätigte auch DBS-Präsident Beucher. Die Begleitung von Athleten, die eine medizinische Betreuung brauchen, aus dem privaten Umfeld sei nicht möglich. Dennoch gebe es selbstverständlich eine medizinische Betreuung durch das medizinische Personal des deutschen Teams.
Mit Blick auf das Thema Haftungsausschluss, dem die Teilnehmer zustimmen müssen, sagte DOSB-Vertreter Schimmelpfennig, die Athleten seien während der Spiele versichert. Eine Versicherung über die Spiele hinaus sei nur privat möglich.
Im Falle eines positiven Coronatests sei der Wettkampf für die Athleten beendet, sagte Schimmelpfennig weiter. Das gleiche Schicksal drohe den engen Kontaktpersonen der Betroffenen. Es gebe Ersatzathleten, die dann gegebenenfalls von Deutschland aus nachreisen können.