25.06.2021 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antrag — hib 844/2021

FDP will außeruniversitäre Forschung steigern

Berlin: (hib/SAS) Die FDP-Fraktion will den „Return on Investment“ der außeruniversitären Forschung steigern. Dazu fordert sie in einem Antrag (19/30834) von den Forschungseinrichtungen, ein umfassendes Konzept zur Stärkung der Ausgründungskultur und zur „Erhöhung skalierbarer Ausgründungen“ vorzulegen.

Die Bundesregierung solle darauf hinwirken, dass damit insbesondere Gründungswissen an Wissenschaftler vermittelt werde. So solle unter anderem die „Relevanz der sogenannten Third Mission“ innerhalb außeruniversitären Forschungseinrichtungen (AuF) betont und so das Bewusstsein für Transfer in Gesellschaft und Wirtschaft erhöht werden, heißt es im Antrag. Wissenschaftliche Kriterien müssten zudem neu gedacht und bewertet werden, schreiben die Abgeordneten. Bei der Bewertung von Karriereoptionen sollten zum Beispiel nicht nur Wissenschaft-Standard-KPIs (Publikationen, Zitationen, Erwerb von Drittmitteln) angewendet, sondern auch Transferleistungen, vor allem Ausgründungen und Ausgründungsunterstützung, belohnt werden.

Darüber hinaus müssten Strukturen bestehender Transferstellen auf ihre „Professionalität und Inzentivierung“ überprüft werden, verlangt die Fraktion. Weitere Forderungen beziehen sich unter anderem auf transparentere IP (Intellectual Property)-Verhandlungen, Neutralität in der Marktwertbestimmung durch Einbeziehung einer Vermittlungsinstanz sowie einen schlankeren und beschleunigten Verhandlungs- und Verwertungsprozess.

Ihre Initiative begründet die FDP-Fraktion damit, dass Deutschland und Europa zwar regelmäßig Spitzenpositionen in Forschung und Innovation erlangten, aber nur verhältnismäßig wenige Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft daraus entstünden. Auch die Gründungsquote sei angesichts „überdurchschnittlicher Ausgaben für Forschung und Entwicklung unterdurchschnittlich“, bemängeln die Liberalen. Dieser Zustand sei besonders problematisch, da gerade Startups Studien zufolge durch ihre „disruptiven“ Technologien neue Arbeitsplätze und Wohlstand schafften. Als Ursachen für die relativ geringe Ausgründungsrate an außeruniversitären Forschungseinrichtungen sähen Experten unter anderen die unzureichende Vermittlung von Gründungswissen, gründungsunfreundliche Wissenschaftskarrierestrukturen und unfaire IP-Verhandlungen.

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