Sars-CoV-2-Infektionsgeschehen in Schulen
Berlin: (hib/STO) Das Sars-CoV-2-Infektionsgeschehen in Schulen ist ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/31730) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/31459). Danach war eine grundsätzliche Beobachtung aus den Meldedaten während der zweiten Welle im Herbst 2020, dass die Inzidenzen in den jüngeren Altersgruppen bis etwa 15 Jahre erst dann zu steigen begannen, als sie schon mehrere Wochen bei den jüngeren Erwachsenen erhöht waren.
Eine Auswertung der Covid-19-Meldedaten und der gesichteten Literatur habe ergeben, dass Schüler im Infektionsgeschehen eher keine treibende Rolle während der zweiten Welle spielten, Übertragungen jedoch auch im Umfeld Schule stattfanden und die Häufigkeit von Ausbrüchen in diesem Umfeld in einer engen Beziehung zur Inzidenz in der Gesamtbevölkerung stand.
Wie die Bundesregierung weiter schreibt, ereigneten sich während der zweiten Welle drei Prozent aller übermittelten Covid-19-Ausbrüche im Schulsetting. Die mediane Ausbruchsgröße sei mit drei Personen zwar relativ klein gewesen, allerdings hätten 25 Prozent der Ausbrüche in vielen Wochen mehr als sieben Fälle umfasst. Für Lehrpersonal habe sich ein im Vergleich zu sechs- bis zehnjährigen Schülern fast sechsfach erhöhtes Risiko gezeigt, Teil eines Schulausbruchs zu sein.
„Während der dritten Welle, als die Variant of Concern (VOC) Alpha (B.1.1.7) zu zirkulieren begann, verlagerte sich das Infektionsgeschehen hin in die jüngeren Altersgruppen“, heißt es in der Antwort weiter. Danach stiegen die Inzidenzen bei Kindern- und Jugendlichen parallel zu den Erwachsenen an und überstiegen das Niveau der zweiten Welle. Auch veränderte sich den Angaben zufolge die Altersstruktur der in Schulausbrüchen beteiligten Fälle. So nahm der Anteil der Sechs- bis Zehnjährigen in Schulausbrüchen von 20 Prozent im Herbst 2020 auf 42 Prozent im Juni 2021 zu.