10.08.2021 Wirtschaft und Energie — Unterrichtung — hib 950/2021

Regierung erwartet Anstieg des Bruttoinlandsprodukts

Berlin: (hib/HAU) Die Bundesregierung geht für das laufende Jahr von einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,5 Prozent aus. Das geht aus einer Unterrichtung der Bundesregierung zum „Finanzplan des Bundes 2021 bis 2025“ (19/31501) hervor. Die Corona-Pandemie habe im Frühjahr 2020 zu einem drastischen Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt, heißt es in der Vorlage. Insgesamt sei das deutsche BIP im Jahr 2020 real um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. In der zweiten Jahreshälfte 2020 habe dann - gestützt durch umfassende staatliche Maßnahmen - bereits eine wirtschaftliche Erholung eingesetzt. „Die pandemische Entwicklung führte jedoch zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung“, schreibt die Bundesregierung. Gegenüber dem Vorquartal sank der Vorlage zufolge das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP im 1. Quartal 2021 um 1,8 Prozent. Besonders deutlich sei das Minus bei den privaten Konsumausgaben ausgefallen, „wobei sich vor allem die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich bemerkbar machten“.

Der private Konsum dürfte nach Angaben der Bundesregierung in der zweiten Jahreshälfte für maßgebliche Impulse sorgen, im Gesamtjahr 2021 aber mit einem preisbereinigten Plus von 0,8 Prozent vergleichsweise moderat steigen. Die Bruttolöhne und - gehälter je Arbeitnehmer dürften angesichts der wirtschaftlichen Erholung und des rückläufigen Einsatzes von Kurzarbeit um 3,0 Prozent ansteigen. „Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte werden in diesem Jahr um 2,7 Prozent zulegen“, heißt es in der Unterrichtung.

Auch auf dem Arbeitsmarkt hätten sich noch deutliche Spuren der Corona-Krise gezeigt. Nach einer verhaltenen Entwicklung im 1. Quartal seien aber ab dem 2. Quartal deutlichere Zuwächse der Erwerbstätigkeit zu erwarten.

Im Zuge eines weiterhin dynamischen Aufholprozesses dürfte die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr erneut kräftig zunehmen, heißt es mit Blick auf das Jahr 2022. Die binnenwirtschaftlichen Kräfte seien im Jahr 2022 voraussichtlich maßgebliche Treiber der gesamtwirtschaftlichen Dynamik. Der private Konsum dürfte kräftig steigen - preisbereinigt um 5,5 Prozent, schätzt die Regierung. Auch auf dem Arbeitsmarkt werde sich die wirtschaftliche Erholung 2022 deutlich zeigen. Erwartet werde auch eine deutliche Steigerung der Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer mit einem Plus von 3,1 Prozent.

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