Zurückgezogene Video-Veröffentlichung der BpB
Berlin: (hib/STO) Um die von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) zurückgezogene Veröffentlichung des Videos „2006 - ein Sommermärchen für den Nationalismus?“ geht es in der Antwort der Bundesregierung (20/12512) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/12386). Danach zog die BpB die Veröffentlichung auf Grundlage kritischer Einschätzungen zur inhaltlichen Ausgestaltung des Videos zurück.
In dem Video wurde den Angaben zufolge „die umstrittene These des Politikwissenschaftlers Clemens Heni aufgegriffen, ,[o]hne 2006 wäre es nicht in diesem Ausmaß zu Pegida gekommen, und ohne Pegida gäbe es keine AfD in dieser Form.' (Frankfurter Rundschau vom 4. September 2019).“ Das Aufgreifen dieser These im Rahmen der „von großer Freude, Gastfreundschaft, Vielfalt, Zusammenhalt und Sportsgeist geprägten EURO 2024“ sei ein Fehler gewesen, schreibt die Bundesregierung weiter.
Wie sie zugleich ausführt, sollte das Video zur Reflexion über die Bedeutung von Nationalismus und Patriotismus im Fußball anregen. Das Format sei allerdings nicht geeignet gewesen, eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit dem Inhalt zu unterstützen. Zudem habe nicht die gebotene Bandbreite des wissenschaftlichen Diskurses abgebildet werden können. Auch das begleitende Community Management der BpB habe nicht ausgereicht, um den Inhalt in der gebotenen Kontroversität abzubilden. „Die einseitige Darstellung der umstrittenen wissenschaftlichen These sowie die fehlende kritische Auseinandersetzung und Kontroversität im Umgang mit dem Inhalt entsprachen daher sowohl inhaltlich als auch in der Umsetzung des Videos nicht den Qualitätsansprüchen der BpB“, heißt es dazu in der Antwort weiter.