22.10.2024 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Antwort — hib 726/2024

Förderung der Geschlechtergleichstellung in Kamerun

Berlin: (hib/SAS) Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert zivilgesellschaftliche Organisationen in Kamerun, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen. Konkret handele es sich dabei einerseits um Einkommen schaffende oder qualifizierende Maßnahmen, um die Beschäftigungsrate von Frauen zu erhöhen, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung (20/13344) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/12889).

Andererseits würden Organisationen unterstützt, die eine Erstversorgung für Opfer geschlechtsbasierter Gewalt anböten. So seien bereits umfassende Dienstleistungsangebote (One-Stop-Shops) für Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt eingerichtet worden, heißt es in der Antwort. Zudem würden Frauen und Mädchen unter anderem durch Gesundheitsgutscheine im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte gefördert.

Für die Bedeutung von Identitätsdokumenten, wie insbesondere Geburtsurkunden, werde ebenfalls sensibilisiert, um so die Geschlechterdiskriminierung bei der Geburtenregistrierung in Kamerun abzubauen, schreibt die Bundesregierung weiter.

In Kamerun seien Frauen laut aktuellem Gender Country Profile der EU nicht nur in politischen Ämtern auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene unterrepräsentiert, sondern auch in Schulen, Universitäten und sozialversicherten Arbeitsverhältnissen, gehobenen Berufen sowie Führungspositionen. Frauen erführen Benachteiligung durch das Familienrecht, beim Landbesitz oder beim Besitz eines Hauses, Bankkontos oder Mobiltelefons. Auch beim Zugang zu Medien seien Frauen benachteiligt. Überrepräsentiert seien sie hingegen im informellen Sektor - und als Opfer geschlechtsbasierter Gewalt, heißt in der Antwort,

Die AfD-Fraktion hatte unter anderem gefragt, welche Geschlechterungleichheiten das BMZ in Kamerun festgestellt habe und welche Maßnahmen „auf individueller und zwischenmenschlicher Ebene als auch auf gesellschaftlicher und systemischer Ebene diskriminierende Genderstereotype - und normen aufbrechen und behandeln“ sollen.