Regierung: NKWS setzt Rahmen für zirkuläres Wirtschaften
Berlin: (hib/SAS) Die Bundesregierung will Wirtschaftsprozesse „zirkulärer und ressourcenschonender“ gestalten. Oberstes Ziel sei es, den Verbrauch von Primärrohstoffen zu senken und Stoffkreisläufe zu schließen, heißt es in der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), die nun als Unterrichtung vorliegt (20/140909). Die Strategie soll den umwelt- und industriepolitischen Rahmen für den Umstieg auf ein zirkuläres Wirtschaften geben.
Zentraler Gedanke dabei sei, „Rohstoffe und Produkte möglichst lang zu erhalten, Materialien sparsam zu verwenden und solange wie möglich im Kreislauf zu führen“ und so „Resilienz und Innovationskraft des Industriestandortes Deutschlands zu stärken, schreibt die Bundesregierung. Die Kreislaufwirtschaft trage nicht nur zum Erreichen klima- und umweltpolitischer Ziele bei, sie könne Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit fördern und auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Rohstoffversorgung leisten.
Konkret strebt die Bundesregierung mit der NKWS an, den Pro-Kopf-Verbrauch von Primärrohstoffe wie etwa Holz, Metall, Erdöl und Sand von aktuell 15,3 Tonnen (2021) auf sechs bis acht Tonnen bis 2045 zu senken. Der Anteil an Sekundärrohstoffen soll (gegenüber dem Ausgangswert im Jahr 2021) bis 2030 verdoppelt und die Abhängigkeit von Importen verringert werden. Entsprechend der EU-Ziele im Critical Raw Material Act sollen die Produktionskapazitäten der EU zehn Prozent des Bedarfes an strategischen Rohstoffen in der EU und 40 Prozent des Bedarfes an weiterverarbeiteten Rohstoffprodukten decken können. Die Recyclingkapazität der EU soll es ermöglichen, 25 Prozent der strategischen Rohstoffe bis 2030 zu decken. Kein Rohstoff soll zu mehr als 65 Prozent aus einem einzigen Drittland bezogen werden, heißt es in dem Strategiepapier. Deutschland unterstützte diese Zielsetzung national mit der NKWS durch wirksame Maßnahmen, schreibt die Bundesregierung
Zudem sieht die NKWS vor, die Abfallmenge pro Kopf bis 2010 um zehn Prozent, bis 2045 um 20 Prozent im Vergleich zu 2020 zu reduzieren. Deutschland hatte im Jahr 2020 ein Pro-Kopf-Aufkommen an Siedlungsabfällen von 613 Kilogramm.“ 2023 erreichte das Aufkommen an Haushaltsabfällen pro Kopf laut Statistischem Bundesamt mit 433 Kilogramm einen Tiefstand.
Mit der Strategie bekennt sich die Bundesregierung unter anderem auch dazu, Potenziale digitaler Technologien zu heben, etwa in Form eine „Digitalen Produktpasses“, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu erleichtern. Das Design von Produkten und Anlagen soll zudem neu ausgerichtet und der Einsatz von Rezyklaten deutlich gesteigert werden - gerade auch im Bau- und Gebäudebereich, der mit Abstand den höchsten Ressourcenverbrauch hat.
Die NKWS knüpfe an die industrielle Stärke Deutschlands an, heißt es in dem Strategiepapier. „Made in Germany“, das traditionell für Werthaltigkeit und Langlebigkeit stehe, solle als „Circularity made in Germany neue Strahlkraft“ erhalten.