10.01.2025 Wirtschaft — Antwort — hib 16/2025

Umweltbelastungen durch Raketenstarts

Berlin: (hib/HLE) Die von einem privaten Unternehmen geplanten Starts von Weltraumraketen von der Nordsee aus müssen sorgfältig geprüft werden. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/14321) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/13919). Grundsätzlich müsse das Vorhaben für einen Offshore-Spaceport im Einzelfall konkret geprüft werden und den naturschutzrechtlichen Anforderungen genügen. Mangels eines Weltraumgesetzes gebe es derzeit aber keine federführende Behörde.

Auf die Frage nach den zu erwartenden Umweltauswirkungen heißt es, die Doggerbank, in deren Bereich ein potenzieller Raketenstartplatz angedacht sei, sei ein wichtiges Fortpflanzungsgebiet für Schweinswale. Schall durch Raketenstarts könne je nach Entfernung zu einer permanenten oder temporären Hörschwellenverschiebung führen oder die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten stören. In der sensiblen Zeit der Reproduktion und Jungenaufzucht könnten starke Lärmereignisse potenziell auch zu einer Trennung von Mutter-Kalb-Paaren führen, was für die Jungtiere zum Tod führe. Je nach Größenordnung und Häufigkeit von Raketenstarts sei auch eine erhebliche Störung von See- und Rastvögeln in dem Gebiet möglich. Um die Umweltfolgen bewerten zu können, müssten daher die Lärmemissionen unter Wasser, die emittierten Schadstoffe und Abfälle sowie alle Einflüsse auf Arten und Lebensräume überprüft werden.

Nach Angaben der Gruppe Die Linke in der Vorbemerkung zur Kleinen Anfrage plant die „German Offshore Spaceport Alliance“ (GOSA), ab 2026 regelmäßige Raketenstarts aus der Nordsee durchzuführen, um Satelliten ins All zu befördern. Gerechnet werde mit einem rasant steigenden Markt mit rund 1.000 jährlich ins All zu bringenden Satelliten noch in diesem Jahrzehnt.