08.10.2021 Verkehr und digitale Infrastruktur — Antwort — hib 1055/2021

Digitale Kupplung nur im gesamteuropäischen Kontext sinnvoll

Berlin: (hib/HAU) Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ist nach Auffassung der Bundesregierung eine Schlüsseltechnologie, „um den Schienengüterverkehr zu digitalisieren sowie effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen“. Mit der DAK würden neben dem automatischen Kuppeln erstmals die Voraussetzungen für eine durchgehende Energieversorgung und eine sichere Datenkommunikation entlang des gesamten Güterzuges geschaffen, heißt es in der Antwort der Regierung (19/32359) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/32071). Durch die DAK werde - als zentralem Element zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Attraktivität des Schienengüterverkehrs - die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene besonders gefördert. Dies gelte vor allem für den mit vielfältigen Zugbildungsprozessen verbundenen Einzelwagenverkehr, der im starken Wettbewerb zum Straßengüterverkehr steht.

Nach Auffassung der Bundesregierung ist aufgrund der EU-weiten Vernetzung des Schienengüterverkehrs eine Umrüstung „nur im gesamteuropäischen Kontext sinnvoll“. In dem Gutachten „Erstellung eines Konzeptes für die EU-weite Migration eines Digitalen Automatischen Kupplungssystems (DAK) für den Schienengüterverkehr“ werde davon ausgegangen, dass die EU-weite Migration einer DAK bis 2030 abgeschlossen werden kann. Dafür müsse bis zum Jahr 2023 ein DAK-Typ ausgewählt und die technische sowie betriebliche Funktionalität nachgewiesen sein.

Pilotverkehre im Realbetrieb sollen laut Regierung ab dem Jahr 2023 durchgeführt werden. Die Entscheidung für einen Umrüstungszeitplan werde auf europäischer Ebene im Rahmen von Shift2Rail getroffen. Die Bundesregierung geht der Vorlage zufolge zurzeit von Gesamtkosten für die europaweite Migration der DAK von 6,4 bis 8,6 Milliarden Euro aus.

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