Open-RAN: Höhere Flexibilität durch offene Schnittstellen
Berlin: (hib/HAU) Die Open-RAN-Technik besitzt nach Auffassung der Bundesregierung das Potenzial, „einen positiven Beitrag zum Ausbau und der Sicherheit der öffentlichen Mobilfunknetze, einschließlich 5G, und insbesondere zu sogenannten Campus-Netzen zu leisten“. So heißt es in der Antwort der Regierung (19/32682) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/32487). Die Abgeordneten hatten auf Medienberichte verwiesen, wonach der Mobilfunkanbieter 1&1 plane, gemeinsam mit dem japanischen Online-Händler Rakuten in Deutschland das erste voll virtualisierte 5G-Netz auf Basis der Open-RAN-Technik außerhalb Japans aufzubauen. Diese Technik verspräche einen schnelleren und billigeren Aufbau, „da bisherige Hardwarefunktionen durch eine Software simuliert werden können“. Außerdem ist die Open-RAN-Technik aus Sicht der FDP-Fraktion im Gegensatz zu anderen 5G-Technologien technologieoffen und damit nicht abhängig von nur einem Produzenten der Hardware-Komponenten.
Aus Sicht der Bundesregierung verspricht die Open-RAN-Technik verschiedene Vorteile durch höhere Flexibilität mittels offener Schnittstellen. „Die Open-RAN-Technik hat das Potenzial, den Auf- und Ausbau zu beschleunigen, nachhaltiger zu gestalten und die nötigen Investitions- und Betriebskosten zu senken“, heißt es in der Antwort. Mit insgesamt zwei Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket vom 3. Juni 2020 wolle die Bundesregierung durch Fördermöglichkeiten die Innovationskraft deutscher und europäischer Unternehmen bei den mobilen Kommunikationstechnologien 5G und 6G stärken und ein Ökosystem schaffen, damit zukunftsweisende Technologien wie Open-RAN künftig verstärkt auch in Deutschland und Europa entwickelt werden.