12.01.2022 Ernährung und Landwirtschaft — Antwort — hib 14/2022

Waldschäden nehmen weiter zu

Berlin: (hib/NKI) Die Bundesregierung teilt mit, dass die Waldschäden aufgrund des Klimawandels seit Jahren steigen. In einer Antwort (20/372) auf eine Kleine Anfrage (20/340) der CDU/CSU-Fraktion heißt es, dass der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung 2010 noch rund 23 Prozent betragen habe, im Jahr 2020 seien es schon 35 Prozent gewesen. Besonders betroffen seien Fichten (40 Prozent aller Bäume) und Buchen (48 Prozent aller Bäume).

Im Zeitraum von 2011 bis 2021 habe die Bundesregierung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) in Zusammenarbeit mit den Ländern einen maßgeblichen Beitrag geleistet, „um die akuten Schäden im Wald zu bewältigen, geschädigte Wälder wieder zu bewalden sowie die Wälder in Deutschland in ihrer Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel insgesamt zu stärken“, heißt es weiter in der Antwort.

Für waldbezogene Maßnahmen seien in dem Zeitraum insgesamt rund 547 Millionen Euro Bundesmittel ausgegeben worden. Die Daten für das Jahr 2021 lägen noch nicht vor.

Zusätzlich habe die Bundesregierung über das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket insgesamt 700 Millionen Euro für Maßnahmen zum Erhalt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder über die Bundeswaldprämie und das Investitionsprogramm Wald sowie für die Bereiche Modernisierung der Holzwirtschaft und zur stärkeren Nutzung des Baustoffs Holz bereitgestellt. Im Rahmen der Bundeswaldprämie von Oktober 2020 seien bis zum 27. Dezember 2021 Mittel in Höhe von 394 Millionen Euro an 109 479 Antragsteller ausgezahlt worden.

Aus Sicht der Bundesregierung solle den Empfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Forstgenressourcen und Forstsaatgutrecht (BLAG-FGR) gefolgt werden. Ziel der BLAG-FGR sei es, auf Grundlage einer Liste potenziell geeigneter Baumarten für die Anpassung der Wälder an den Klimawandel Grundzüge eines gemeinsamen Versuchskonzeptes für Vergleichsanbauten zur Identifikation zukunftsfähiger Baumarten zu entwickeln. Nach den Empfehlungen der BLAG-FGR sollen in einem ersten Schritt seltene heimische Baumarten wie Hainbuche, Winter-Linde, Spitz-Ahorn, Flaum-Eiche, Elsbeere sowie europaheimische Baumarten wie die Nordmann-Tanne, Orient-Buche, Baumhasel und auch die außereuropäische Atlas-Zeder angepflanzt werden. Die Empfehlungen der BLAG-FGR sollen im Zusammenhang mit dem Koalitionsvertrag nochmals überprüft werden.

Ob und welche Mittel Waldbesitzer für bestimmte Ökosystemleistungen von der Bundesregierung honoriert bekommen, werde derzeit von der Regierungskoalition überprüft.

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