04.03.2022 Wirtschaft — Kleine Anfrage — hib 91/2022

Linke: Mehr Sicherheit für Tätowiererinnen und Tätowierer

Berlin: (hib/EMU) Nahezu jeder vierte Mensch in Deutschland hat ein Tattoo, wie die Fraktion Die Linke unter Berufung auf eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov in einer Kleinen Anfrage (20/841) schreibt. Tätowierungen seien schon lange kein Randphänomen mehr. Nachdem die Tätowiererinnen und Tätowierer aufgrund der zeitweisen Beschränkungen in der Corona-Pandemie in eine schwierige ökonomische Situation geraten seien, drohten ihnen durch die am 4. Januar 2022 in Kraft getretene Änderung des Anhangs der Europäischen Chemikalienverordnung (Reach) neue Einschränkungen. Die Verordnung sieht eine sukzessive Beschränkung von bestimmten Inhaltsstoffen in Tätowiermitteln vor, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Laut der Fraktion Die Linke arbeiteten die Tätowiererinnen und Tätowierer zurzeit unter erschwerten Bedingungen, denn die Auswahl an Farben, die mit der Reach-Verordnung kompatibel sind, sei „begrenzt und unübersichtlich“. Die Abgeordneten wollen deshalb von der Bundesregierung wissen, inwieweit die Industrie- und Handelskammer den Berufszweig der Tätowiererinnen und Tätowierer unterstütze. Außerdem fragt die Fraktion, ob die Bundesregierung es für sinnvoll erachtet, eine Positivliste für Tätowiermittel zu erstellen, „um mehr Sicherheit für Tätowierende und Tätowierte zu schaffen“.

Weiter soll die Frage beantwortet werden, ob die Bundesregierung durch die Beauftragung von Studien und Forschungsarbeiten die Entwicklung von Reach-konformen Tattoofarben unterstützt.

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