10.03.2022 Ernährung und Landwirtschaft — Antwort — hib 100/2022

Verbindliche Tierhaltungskennzeichnung geplant

Berlin: (hib/NKI) Die Bundesregierung will in diesem Jahr eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung auf den Weg bringen. Dazu werde kurzfristig ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, der in diesem Jahr in die parlamentarischen Beratungen gehen wird, heißt es in einer Antwort (20/811). Die AfD-Fraktion hatte sich in einer Kleinen Anfrage (20/642) erkundigt, ob die Einführung einer verbindlichen Tierhaltungs- und Herkunftskennzeichnung geplant sei.

Die Ausweitung der Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln sei für die Bundesregierung ein wichtiges Thema. Die EU-Kommission habe in der „Farm to Fork“-Strategie angekündigt, eine Erweiterung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für bestimmte Lebensmittel zu prüfen und bis zum vierten Quartal 2022 einen Legislativvorschlag vorzulegen. Die Bundesregierung unterstütze die Pläne der EU-Kommission, die verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf weitere Lebensmittel auszuweiten. Durch EU-weit einheitliche Regelungen fänden die Verbraucherinnen und Verbraucher EU-weit die gleiche Kennzeichnung sowie die Wirtschaft den gleichen Rahmen vor, was zu Kosteneinsparungen gegenüber unterschiedlichen nationalen Regelungen und zu fairen Wettbewerbsbedingungen in allen EU-Staaten führe. Das Ergebnis der Folgenabschätzung und der Legislativvorschlag der EU-Kommission sollten abgewartet werden. Die Bundesregierung behalte sich jedoch vor, nationale Regelungen in Betracht zu ziehen, wenn eine befriedigende Lösung auf EU-Ebene ausbliebe.

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