05.04.2022 Kultur und Medien — Antwort — hib 153/2022

Verhandlungen über die Rückgabe der Benin-Bronzen

Berlin: (hib/AW) Die Förderung der musealen Infrastruktur in der nigerianischen Stadt Benin-City im Rahmen der Museumskooperation ist der Teil der derzeitigen Verhandlungen zwischen Deutschland und Nigeria über eine Rückgabe der im Besitz deutscher Museen befindlichen Benin-Bronzen. Teil der Verhandlungen sei auch die Frage künftiger Leihgaben der nigerianischen Seite an deutsche Museen. Die teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/1159) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/850) mit. Die Haushaltslage Nigerias spiele dabei keine Rolle. Das Land sei ein möglicher Empfänger von Fördermaßnahmen nach den Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Nigeria habe die Bundesregierung darüber informiert, dass in Benin-City moderne Museumsbauten und Archivgebäude errichtet werden sollen. Die Bundesregierung verweist darauf, dass der angestrebte partnerschaftliche Dialog mit Nigeria voraussetze, dass die nigerianische Seite „eigenständig und unabhängig“ darüber entscheiden könne, an wen genau die Benin-Bronzen zurückgegeben werden und was mit ihnen künftig geschieht. Bei den Verhandlungen seien auf nigerianischer Seite „alle relevanten Partner“ eingebunden.

Keine Erkenntnisse liegen der Bundesregierung laut eigenen Angaben darüber vor, ob zehntausende Artefakte in den Archiven des nigerianischen Nationalmuseums in Lagos nicht sachgemäß gelagert werden. Ebenso könne sie keine Angaben über die Provenienz von etwa 500 Benin-Bronzen im Besitz der nigerianischer Museumssammlungen machen.

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