Regierung zum Logistikzentrum für Endlager Konrad
Berlin: (hib/MIS) 2027 soll ein Logistikzentrum für das Endlager Konrad (LoK) in Betrieb genommen werden. Im LoK sollen endlagerungsfähige Transportbehälter aus dem gesamten Bundesgebiet gesammelt und ins Endlager gebracht werden. Ein Großteil der Transporte zum und nahezu alle Transporte vom LoK ins Endlager Konrad würden über die Bahn abgewickelt. Der Lkw-Verkehr spiele eine eher untergeordnete Rolle. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/1395) auf eine Kleine Anfrage (20/1103) der Linksfraktion mit.
Die Abgeordneten der Linken sehen in den Transporten von Atommüll neue Gefahren in der betroffenen Region, forderten Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und fragten nach Transportmitteln und -Häufigkeiten und nach Unfallgefahren.
In der Antwort der Regierung heißt es, die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) gehe von insgesamt maximal fünf Zugtransporten pro Werktag (Montag bis Freitag) von und zum LoK aus. Rechne man die Leerfahrten mit ein, ergäben sich insgesamt maximal zehn Zugbewegungen von und zum LoK. Entsprechendes gelte auch für die insgesamt maximal 20 Lkw-Transporte. Welche konkrete Strecke für einen bestimmten Transport letztlich genutzt werde, soll jeweils zeitnah vor dem Transport festgelegt werden. Grundsätzlich kämen alle Bahnstrecken, die für Güterverkehr geeignet sind, und alle Straßen, die auf der Positivliste für Gefahrguttransporte stehen, für die Transporte von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in Frage. Jährlich fänden in Deutschland rund 500 000 Transporte von radioaktiven Stoffen auf den Straßen und der Schiene statt. „Die Transporte vom/zum LoK werden sich nicht von den anderen zahlreichen Transporten von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen unterscheiden“, heißt es in der Antwort des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).