EU-weite Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln vorgesehen
Berlin: (hib/NKI) Die Verkäufe von Wirkstoffen in Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union sind rückläufig und sollen weiter reduziert werden. Das geht unter anderem aus einer Antwort (20/1394) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/998) der CDU/CSU-Fraktion hervor.
Der Bundesregierung lägen für den Inlandseinsatz in Deutschland Daten vor, wonach im Jahr 2011 rund 360.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel pro Jahr verkauft worden seien, im Jahr 2019 seien es etwa 333.500 Tonnen gewesen. Wegen Unterschieden in den nationalen Voraussetzungen seien die Absatzmengen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten nur schwer zu vergleichen. So bezögen beispielsweise nur Deutschland und Österreich die Absatzmenge von Kohlendioxid in den Pflanzenschutz ein, dadurch erhöhten sich die Gesamt-Absatzmengen in diesen beiden Ländern in der Darstellung sehr stark.
Allgemein sei in den Jahren 2018 bis 2020 EU-weit ein Rückgang bei der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln festgestellt worden. Dieser Rückgang sei jedoch auf den Einfluss der Witterung zurückzuführen gewesen. Die vorherrschende Trockenheit in weiten Teilen der EU habe zu weniger Infektion mit pilzlichen Schaderregern geführt, sodass weniger Fungizide und Herbizide angewendet worden seien.
Im Rahmen der Revision der Richtlinie zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln plane die EU-Kommission die Umsetzung des Ziels der Farm-to-Fork Strategie, die Verwendung und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln insgesamt um 50 Prozent zu reduzieren. Dafür sollten auch die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes weiter konkretisiert werden. Die Zielsetzung der Farm-to-Fork Strategie werde von der Bundesregierung begrüßt. Erste Vorschläge zur Revision der Pflanzenschutz-Rahmenrichtlinie 2009/128/EG wolle die EU-Kommission in nächster Zeit vorlegen. Danach würden konkrete Inhalte unter den Mitgliedstaaten erörtert. Die Ergebnisse dieser Erörterungen seien abzuwarten.