27.04.2022 Ernährung und Landwirtschaft — Antwort — hib 195/2022

Nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft

Berlin: (hib/NKI) Um künftige Ernten zu sichern, braucht es aus Sicht der Bundesregierung eine Veränderung zu möglichst geschlossenen Kreisläufen und zu nachhaltiger Produktion in der Landwirtschaft. Die Notwendigkeit dafür hätten die Klimakrise, das Artensterben und aktuell der Angriff Russlands auf die Ukraine gezeigt, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/1471) auf eine Kleine Anfrage (20/1153) der AfD-Fraktion.

Aus Sicht der Bundesregierung habe der Krieg in der Ukraine deutliche Folgen für die internationalen Agrarmärkte. Zurzeit bestünden zwar keine akuten Engpässe für die Versorgungssituation mit Lebensmitteln in Deutschland. Allerdings würden die sehr deutlich gestiegenen Agrar- und Energiepreise die weltweite Versorgungssituation mit Lebensmitteln hauptsächlich für importierende Länder mit einer geringen Kaufkraft belasten. Insbesondere die steigenden Produktionskosten durch gestiegene Energiepreise sowie Knappheiten bei bestimmten Futter- und Düngemitteln stellten für die gesamte Lebensmittelkette in Deutschland und speziell für landwirtschaftliche Betriebe „eine sehr große Herausforderung dar“. Darüber hinaus habe der Angriff Russlands auf die Ukraine die verletzlichen Stellen des aktuellen landwirtschaftlichen Systems in Deutschland und Europa deutlich gemacht. Auch die Klimakrise und Artensterben als globale ökologische Krisen bestünden fort, die die Ertragsfähigkeit der Landwirtschaft gefährdeten.

Um das zu ändern und künftige Ernten zu sichern, brauche es eine Veränderung zu möglichst geschlossenen Kreisläufen und zu nachhaltiger Produktion in der Landwirtschaft. Um die Nahrungssicherheit auch langfristig sichern zu können, würden die Farm-to-Fork-Strategie und der Green Deal der EU „ein sehr gutes Fundament bilden“. So würden nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme gefördert. Auch könne durch die stärkere unmittelbare Nutzung von Agrarprodukten für die menschliche Ernährung eine Effizienzsteigerung erreicht werden. Nicht zuletzt könne dies ein Beitrag sein, den beiden bisher größten Bedrohungen der Nahrungssicherheit, der Klimakrise und dem Verlust der Artenvielfalt, zu begegnen, schreibt die Bundesregierung.

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