11.05.2022 Kultur und Medien — Ausschuss — hib 228/2022

Deutsche Welle in Russland sehr gefragt

Berlin: (hib/AW) Die Deutsche Welle verzeichnet in Russland eine gestiegene Nachfrage nach ihren Programmangeboten. Trotz der Internetsperren würden das digital verbreitete Programm des Auslandssenders seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in Russland stärker abgefragt als vor dem Krieg, führte der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, am Mittwoch vor dem Kultur- und Medienausschuss aus. Limbourg informierte den Ausschuss über die Aufgabenplanung des Senders für die Jahre 2022 bis 2025 (20/1308) und stellte sich den Fragen der Abgeordneten. Der Bundestag hatte bereits Ende April dieses Jahres über die Aufgabenplanung debattiert.

Limbourg verwies darauf, dass der Sender die im Bundeshaushalt 2022 zusätzlich eingeplanten Mittel von 13,5 Millionen Euro auch zur Bewältigung des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen aufbringen wird. So sei nach der Schließung des Moskauer Studios der Deutschen Welle auf Anweisung der russischen Regierung ein neues Studio in Lettlands Hauptstadt Riga aufgebaut worden. Zudem sei die Berichterstattung aus den Kriegsgebieten in der Ukraine sehr teuer, betonte Limbourg.

Die Aufgabenplanung der Deutschen Welle sieht eine Erhöhung der Reichweite des Senders bis 2025 von derzeit 289 Millionen auf 400 Millionen wöchentliche Nutzerkontakte vor. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen vor allem die digitalen „On Demand“-Angebote ausgebaut werden. Nach Angaben des Senders nutzen derzeit rund 50 Millionen Menschen weltweit die Radio-Programme des Senders, 117 Millionen Menschen die TV-Angebote und 122 Millionen Menschen die digitalen Angebote der Deutschen Welle. Der Sender verbreite seine Informationsangebote in insgesamt 32 Sprachen weltweit.

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