19.05.2022 Gesundheit — Antwort — hib 255/2022

Probleme bei der Diagnose der Krankheit ME/CFS

Berlin: (hib/PK) Das chronische Müdigkeitssyndrom (CFS) beziehungsweise die Krankheit Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS) ist nach Angaben der Bundesregierung schwer zu diagnostizieren. Die Diagnostik des Krankheitsbildes ME/CFS berge aufgrund fehlender wissenschaftlich abgesicherter Kriterien erhebliche Probleme, heißt es in der Antwort (20/1796) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/1493) der CDU/CSU-Fraktion.

Die Differenzialanalyse erfordere den Ausschluss spezifischer somatischer oder psychologischer Erkrankungen. Ferner gebe es für die Diagnostik keine zuverlässigen Labortests oder andere objektivierende technische Untersuchungen.

Der Zusammenhang zwischen den Erkrankungen ME/CFS und Long-Covid müsse differenziert betrachtet werden, heißt es in der Antwort weiter. Nur bei einer Teilgruppe der von Long-Covid oder Post-Covid Betroffenen fänden sich ähnliche Symptome wie bei ME/CFS.

Für die Aussage, wonach in Deutschland mit 100.000 zusätzlichen Erkrankungen an ME/CFS infolge von Covid-19 zu rechnen sei, gebe es keine hinreichenden Belege. Schätzungen zufolge seien in Deutschland 300.000 bis 400.000 Personen an ME/CFS erkrankt.

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