Arbeitskräftepotenzial im Inland
Berlin: (hib/CHE) Die CDU/CSU-Fraktion hat einen Antrag (20/3935) vorgelegt, in dem sie zielgerichtete Maßnahmen zur Fach- und Arbeitskräftegewinnung im Inland fordert. „Der politische Handlungsdruck ist hoch. Es bedarf neben dringlichen Maßnahmen im Inland auch einer gezielten Fachkräftezuwanderung. Die Bundesregierung muss jetzt aktiv gegensteuern, um die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu wahren und Wohlstand zu sichern“, schreibt die Fraktion.
Unter anderem fordert sie die Bundesregierung auf, das inländische Arbeits- und Fachkräftepotential voll auszuschöpfen und deshalb gemeinsam mit den Ländern einen nationalen Pakt zur Reduzierung der zu hohen Schulabbrecherquote zu schließen. Gegenüber den Ländern soll die Regierung darauf hinwirken, dass die Berufsorientierung an Schulen verbessert wird. Informationen über verschiedene Ausbildungs- und Berufsziele sowie die Wege dorthin müssten viel differenzierter als bislang vermittelt werden, heißt es in dem Antrag. Die Schulpläne sollen stärker darauf abgestimmt werden, Schülerinnen und Schüler fit für den Berufsalltag zu machen. Hierzu gehöre insbesondere auch die frühzeitige Vermittlung digitaler, aber auch handwerklicher Kompetenzen.
Ferner verlangen die Abgeordneten eine Reform des Arbeitszeitgesetzes, die eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeiten im Rahmen flexibler Arbeitszeitmodelle ermöglicht. Die ausgesetzten Sanktionen wegen Pflichtverletzungen für arbeitsfähige Bezieher von Grundsicherung sollten umgehend wieder eingeführt werden. Für die Bezieher von Grundsicherung sollen stärkere Anreize für die Aufnahme oder die Ausweitung von Beschäftigung gesetzt werden. Ältere Beschäftigte sollen durch attraktivere Arbeitsbedingungen länger im Betrieb gehalten werden. Der Antrag wird am Freitag erstmals vom Bundestag beraten.