01.12.2022 Finanzen — Antwort — hib 717/2022

Zinswende keine Belastung für die Wirtschaft

Berlin: (hib/HLE) Der starke Anstieg der Kapitalmarktzinsen hat offenbar fast keine Auswirkungen auf die Situation der Unternehmen in Deutschland, belastet aber den Staatshaushalt recht stark. In einer Antwort (20/4614) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/4287) nach den Folgen der Zinswende verweist die Bundesregierung auf Umfragedaten, wonach die Mehrheit der Unternehmen ihre Finanzierungssituation als unproblematisch beschreibe. Entsprechend hätten sich 59 Prozent der Unternehmen in der DIHK-Konjunkturumfrage vom Herbst 2022 geäußert. Der Anteil der Unternehmen, die von einem erschwerten Fremdkapitalzugang berichten würden, falle mit sieben Prozent nur wenig höher aus als im Frühjahr. Auch die Investitionsquote habe sich in der jüngeren Vergangenheit vergleichsweise robust dargestellt.

Zur Zinssituation legt die Regierung dar, angesichts der hohen Inflationsdynamik sei vor allem die Entwicklung der Realzinsen relevant. Trotz eines Anstiegs der Nominalzinsen seien die Realzinsen jedoch nach wie vor negativ.

Die Belastung für den Zinsdienst auf die ausstehenden Staatsschulden des Bundes wird in der Antwort für das Jahr 2022 mit 15,3 Milliarden Euro angegeben. Für das Jahr 2023 rechnet die Bundesregierung mit einer Belastung von 38,8 Milliarden Euro.

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