19.12.2022 Wirtschaft — Unterrichtung — hib 763/2022

Sachverständigenrat unterrichtet über wirtschaftliche Lage

Berlin: (hib/EMU) Unter dem Titel „Energiekrise solidarisch bewältigen, neue Realität gestalten“, hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sein Jahresgutachten 2022/2023 präsentiert, das nun als Unterrichtung (20/4560) des Bundestags vorliegt. Das Gutachten enthält zudem den vierten nationalen Produktivitätsbericht, den der Sachverständigenrat als nationaler Ausschuss für Produktivität für Deutschland erstellt hat.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022 und dessen Auswirkungen belastet Privathaushalte und Unternehmen massiv, schreiben die Sachverständigen; zudem werde der konjunkturellen Ausblick deutlich eingetrübt. Weiteren Einfluss auf die wirtschaftliche Situation und Entwicklung hätten zudem die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sowie die andauernden Lieferkettenstörungen. Dies verlangsame im Zusammenspiel mit „spürbaren Fachkräfteengpässen“ die konjunkturelle Erholung.

Um die Energiekrise solidarisch zu bewältigen, seien „umfangreiche Maßnahmen gegen die Energieknappheit und zielgenaue Entlastungen notwendig“, heißt es in der Unterrichtung. Angesichts der europäischen Dimension der Energiekrise sollten die staatlichen Maßnahmen zur Entlastung und zur Sicherstellung der Energieversorgung zudem eng mit den europäischen Partnerländern abgestimmt werden.

In dem Gutachten gibt es einen Ausblick auf die mittelfristigen Herausforderungen für Deutschland und Europa und wie diesen begegnet werden könne. So fordern die Sachverständigen, die Reform der Wirtschafts- und Währungsunion anzugehen, die Fachkräftesicherung durch Weiterbildung und Erwerbsmigration anzugehen und die internationalen Abhängigkeiten reduzieren.

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