Aufarbeitung kolonialen Erbes und Auswärtige Kulturpolitik
Berlin: (hib/AHE) Die Aufarbeitung des kolonialen Erbes ist einer der Schwerpunkte der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik im Jahr 2021 gewesen. Das geht aus dem als Unterrichtung (20/5140) vorliegenden „25. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik“ (AKBP) hervor. So habe das Jahr 2021 ganz im Zeichen der Diskussion um die Rückgabe der „Benin-Bronzen“ gestanden, womit auch in der deutschen Gesellschaft eine gesellschaftspolitische Debatte über post-koloniale Prägungen angestoßen worden sei. Weitere Schwerpunkte der AKBP seien unter anderem der wissenschaftliche Austausch im Rahmen der Science Diplomacy sowie die Unterstützung Kultur- und Medienschaffender, Journalistinnen und Journalisten, Forschender, Lehrender oder Studierender gewesen, die - wie 2021 beispielhaft in Belarus - immer stärker unter Druck gerieten.
„Die Perspektive am Ende des Jahres 2022 stellt vieles im AKBP-Bericht 2021 in Frage - zu stark hat der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik erschüttert“, heißt es im Bericht weiter. 2022 werde einen völligen anderen Bericht erfordern, der die geänderten Schwerpunkte nach dem Regierungswechsel und einem neuen Koalitionsvertrag 2021 widerspiegle und den neuen geopolitischen Veränderungen Rechnung trage. „Mit den Vorarbeiten in den Bereichen Klima, Nachhaltigkeit und Diversität ist die AKBP für die im Koalitionsvertrag geforderten Strategien ebenso bereit wie für die Ausweitung der Science Diplomacy auf die Klimaaußenpolitik und die Aufarbeitung des kolonialen Erbes.“