26.01.2023 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung — Antwort — hib 68/2023

Zahlen zur Wasser- und Energieversorgung in Kenia

Berlin: (hib/VOM) 60 Prozent der Bevölkerung Kenias verfügen über Zugang zur Trinkwasserversorgung, in städtischen Gebieten sind es sogar 87 Prozent. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/5283) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/5065) mit. Kenia verfüge über umfangreiche Wasserressourcen, die als Trinkwasser genutzt werden könnten. Druck auf die Trinkwasservorräte entsteht nach Regierungsangaben durch die stetige Urbanisierung vor allem im Großraum Nairobi. Kenia zähle rund 53 Millionen Einwohner, wobei die jährliche Bevölkerungswachstumsrate bei 1,9 Prozent liege und damit in den letzten Jahren gesunken sei. Prognosen zufolge werde sich die Wasserversorgung in Kenia durch Auswirkungen des Klimawandels weiter verschlechtern. Gleichzeitig werde aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung eine erhöhte Nachfrage erwartet.

Wie es in der Antwort weiter heißt, haben derzeit mehr als 75 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Strom. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch betrage 92 Prozent. Mit einem Anteil von 44 Prozent sei Geothermie die bedeutendste Stromquelle in Kenia. Bis zum Jahr 2030 strebt Kenia den Angaben zufolge an, Treibhausgasemissionen um 30 Prozent zu reduzieren. Nach Einschätzung der Bundesregierung wird die Nachfrage nach Strom in Kenia in den nächsten Jahren zunehmen. Sie rechnet damit, dass sich die Energieversorgung in den kommenden Jahren weiter verbessern wird.

Verschlechtert hat sich in den letzten Jahren laut Bundesregierung die Ernährungssituation der kenianischen Bevölkerung. Die Heuschreckenplage 2020, Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie, steigende Preise für Düngemittel und Treibstoffe sowie eine hohe Inflationsrate hätten zu Ertragseinbußen geführt und die Preise für Lebensmittel ansteigen lassen. In großen Teilen des Landes sei bereits die fünfte Regenzeit in Folge unterdurchschnittlich ausgefallen, was zur schlimmsten Dürresituation seit mehr als 40 Jahren geführt habe. Von der Dürre seien rund 17 Millionen Menschen, vor allem im Nordwesten, Norden und Osten Kenias betroffen. 4,5 Millionen Menschen litten unter akuter Ernährungsunsicherheit. 29 Prozent der Kinder in ländlichen Regionen gelten nach Regierungsangaben als unterentwickelt.

Unzureichend sei die Produktivität der Landwirtschaft, stellt die Regierung fest. Die überwiegend kleinstrukturierten Betriebe hätten unzureichenden Zugang zu Produktionsmitteln (Saatgut, Düngemitteln sowie Kapital und Beratung). Die Abholzung des Baumbestandes sowie die Übernutzung und Überweidung trügen zum Verlust von fruchtbarem Boden bei.

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