02.02.2023 Auswärtiges — Antwort — hib 81/2023

Ernährungssituation in Angola

Berlin: (hib/STO) Über die Ernährungssituation der Bevölkerung in Angola berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/5399) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/5064). Danach ist die Ernährungslage im Südwesten von Angola, vor allem in den drei südlichen Prinzen Cunene, Namibe und Huila, aufgrund einer langanhaltenden Trockenheit, die weit über den normalen Niederschlagszyklus hinausreicht, „kritisch“.

Eine Studie im Rahmen des EU-Programms Fresan zeigt laut Bundesregierung, dass im Jahr 2021 in den genannten drei Provinzen insgesamt 3,8 Millionen Menschen betroffen waren, von denen 1,3 Millionen Menschen hochgradig unter Ernährungsunsicherheit litten. „Besonders besorgniserregend sei demnach die Situation von 114.000 Kindern im Alter bis fünf Jahren mit akuter Unterernährung gewesen“, heißt es in der Antwort weiter. Insgesamt habe es im Jahr 2021 in der Bevölkerung einen Anteil von 37,6 Prozent chronisch Unterernährter gegeben.

Angola verfügt den Angaben zufolge über große Anbauflächen und geeignete klimatische Bedingungen für eine Vielzahl landwirtschaftlicher Produkte. 2021 seien jedoch weniger als zehn Prozent der Fläche Angolas als Ackerflächen bewirtschaftet worden.

Wie die Bundesregierung ferner ausführt, legte die angolanische Regierung im Jahr 2020 zur Verbesserung der Ernährungssituation ein mehrjähriges Nationales Getreideprogramm auf. Dieses ziele darauf ab, die Abhängigkeit von Importen zu verringern, die Selbstversorgung und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen, Einkommen und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu garantieren. Darüber hinaus investiere die angolanische Regierung im Landwirtschaftssektor in den Strukturwandel und versuche, den Markt für große Landwirtschaftsbetriebe zu öffnen sowie ausländische Investitionen anzuwerben.

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