Deutsche Bewerbung für World Games 2029 gefordert
Berlin: (hib/HAU) Deutschland sollte sich um die Ausrichtung der World Games 2029 bewerben. Dafür plädierte Oliver Stegemann, Präsident des Deutschen Sportakrobatik Bundes und Vorsitzender der Interessengemeinschaft der nichtolympischen Spitzenverbände (IG NOV) am Mittwoch vor dem Sportausschuss. Eine deutsche Ausrichtung der Weltspiele der nichtolympischen Programmsportarten könne Teil des Konzeptes zur Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen sein, sagte er. „Das würde perfekt passen: 2029 in Dresden oder München die World Games, um dann im kommenden Jahrzehnt auch Olympische Spiele zu haben“, lautete das vom IG NOV-Vorsitzenden angestrebte Szenario. „Jedes positive Zeichen aus dem Bundestag in diese Richtung ist für uns wichtig und gut“, betonte er. Wenn Deutschland sage, wir wollen die World Games ausrichten, „bin ich mir relativ sicher, dass wir auch den Zuschlag bekommen“, sagte er.
Gemeinsam mit Michael John, Präsident des Deutschen Boccia-, Boule- und Pétanque Verbandes und Delegationsleiter der deutschen Mannschaft bei den World Games 2022 in Birmingham (USA), zog Stegemann, der auch Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist, ein positives Fazit der Veranstaltung. Deutschland habe den ersten Platz in der Medaillenwertung belegt - mit großem Abstand, sagte Stegemann. Ohne den erfolgten deutlichen Aufwuchs bei der finanziellen Förderung des Bundes „wäre das nicht möglich gewesen“, betonte er.
Bedauerlich sei es aber, dass lediglich die Goldmedaillengewinner durch den Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet wurden. Bei den Olympischen Spielen und den Paralympics hätten auch Silber- und Bronzemedaillengewinner die Auszeichnung erhalten, sagte Stegemann. „Es wäre toll, wenn das bis zu den nächsten World Games geändert wird.“
Ein großes Manko sei die mediale Berichterstattung aus Birmingham gewesen, sagte Delegationsleiter Michael John. Zwar habe der Privatkanal Sport1 Live-Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen von den Wettkämpfen aus Birmingham ermöglicht. Die Rechtevergabe drohte laut John jedoch an der Höhe der Lizenzgebühren zu scheitern und sei nur durch eine Last-Minute-Stützungsaktion der Sprechergruppe der IG NOV gelungen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten hätten hingegen angesichts der infolge der Zeitverschiebung von sieben Stunden zu erwartenden geringen Einschaltquoten nicht live übertragen.
Die World Games, so sagte DOSB-Vizepräsident Stegemann, hätten einen eher schmalen Etat von 60 Millionen Euro gehabt. Es würden immer nur vorhandene Sportstätten genutzt und keine neuen gebaut. „Das war schon immer unser Weg“, machte Stegemann deutlich. 17 Sportstätten seien multifunktional genutzt worden, ergänzte John. Dieses Konzept kopiere nun auch das Internationale Olympische Komitee (IOC).