07.06.2023 Klimaschutz und Energie — Antwort — hib 419/2023

CO2-Ausstoß nach Abschaltung der AKW

Berlin: (hib/MIS) Nach der endgültigen Stilllegung der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke am 15. April 2023, wird deren Stromerzeugung durch den verbleibenden Kraftwerkspark im In- und Ausland gedeckt, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (20/7071) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/6832) zur „möglichen Erhöhung des CO2-Ausstoßes nach Abschaltung der letzten Kernkraftwerke am 15. April 2023“. Der Stromerzeugungsmix hänge von einer Vielzahl von Faktoren und komplexen Zusammenhängen a, darunter Brennstoff- und CO2-Preise, die europaweite Einspeisung aus erneuerbaren Energien und die Entwicklung des Stromverbrauchs in Europa. Somit könne immer nur rückblickend festgestellt werden, wie sich der tatsächliche jeweilige Erzeugungsmix eines Landes, sowie die grenzüberschreitenden Stromflüsse entwickelt haben, jedoch ohne daraus Rückschlüsse auf ein einzelnes Ereignis und auf kausale Zusammenhänge ziehen zu können, heißt es in der Antwort weiter.

Die Abgeordneten hatten unter anderem gefragt, in welcher Größenordnung sich nach Schätzung der Bundesregierung „die stärkere Kohleverstromung sowie die Erzeugung von Strom aus Gaskraftwerken“ bewegen werde, um den Wegfall der Kernenergie zu kompensieren.

Zur Frage nach den Folgen des Atomausstiegs für den CO2-Ausstoß führt die Regierung aus: Laut Daten der Plattform SMARD.de der Bundesnetzagentur haben Atomkraftwerke in Deutschland vom 1. Januar bis 15. April 2023 insgesamt knapp 6,7 Terawattstunden Strom erzeugt. Eine direkte Zuordnung dieser Strommenge zu etwaigen Emissionseinsparungen sei nicht möglich, da die Einsparungen von der CO2-Intensität der verdrängten Stromerzeugung im europäischen Strombinnenmarkt und damit von einer Vielzahl von Faktoren abhingen. Der Energiesektor unterliege dem europäischen Emissionshandel. Hiernach seien die Energieerzeuger verpflichtet, Emissionsberechtigungen zu erwerben. Eine Anpassung der CO2-Bepreisung sei nach dem Atomausstieg nicht geplant.

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