02.08.2023 Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz — Antwort — hib 580/2023

Bundesregierung äußert sich zu Geoengineering

Berlin: (hib/SAS) Die Bundesregierung sieht in Geoengineering-Maßnahmen, die den Strahlungshaushalt der Erde beeinflussen, keine klimapolitische Option. Das geht aus einer Antwort (20/7860) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor (20/7676). Darin hatten die Abgeordneten sich nach möglichen Geoengineering-Maßnahmen der Bundesregierung erkundigt.

Als Grund für die Ablehnung speziell von Solar Radiation Modification (SRM)-Maßnahmen nennt die Bundesregierung „bestehende Unsicherheiten, Risiken und Gefahren“. Die am häufigsten diskutierte SRM-Maßnahme, eine Injektion von Sulfataerosolen, könne negative Auswirkungen auf die Ozonschicht habe. Mit SRM werde zudem nicht die Ursache des Klimawandels bekämpft, sondern lediglich versucht, die Symptome zu mildern, heißt es in der Antwort. Zudem seien die Maßnahmen nur temporär. „Würden diese beendet, würde die globale Temperatur sprunghaft steigen.“

Sie plane daher auch keine Entwicklungs- und Forschungsvorhaben zu unterstützen, die auf einen „möglichen großskaligen Einsatz“ abzielen, schreibt die Bundesregierung. Gleichwohl sehe sie es als erforderlich an, „die umfangreichen naturwissenschaftlichen, technischen, politischen, gesellschaftlichen und ethischen Risiken und Implikationen von SRM wissenschaftlich fundiert zu analysieren und zu bewerten“, schreibt die Bundesregierung und verweist auf ein bis 2024 laufendes Forschungsvorhaben des Bundesumweltamtes „Geoengineering: Mögliche Synergien und Konflikte mit den Sustainable Development Goals“.

Klar unterscheidet die Bundesregierung SRM von Maßnahmen, die darauf abzielen, Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entziehen und dauerhaft zu speichern (Carbon Dioxid Removal, kurz CRD). Zur Nutzung solcher sogenannten Negativemissionen werde derzeit in der bereits im Koalitionsvertrag vereinbarten „Langfriststrategie zum Umgang mit unvermeidbaren Restemissionen“ erarbeitet. Das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 sei „nur mit Negativemissionen“ zu erreichen, heißt es in der Antwort.

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