22.08.2023 Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen — Ausschuss — hib 607/2023

Bauausschuss reist ins Ahrtal

Berlin: (hib/NKI) Eine Delegation des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen reist am 24. August 2023 ins Ahrtal. Mitglieder der Delegation, die von der Vorsitzenden des Ausschusses, Sandra Weeser (FDP), geleitet wird, sind Mechthild Heil (CDU), Martin Diedenhofen (SPD), Lars Rohwer (CDU), Anja Liebert (Bündnis 90/Die Grünen), Sebastian Münzenmeier (AfD) und Matthias Birkwald (Die Linke).

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal möchten sich die Ausschussmitglieder über den Stand des Wiederaufbaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler informieren.

Dazu sind im ersten Teil Gespräche mit Vertretern der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler vorgesehen. Hans-Jürgen Juchem, Beigeordneter, und Karsten Hartmuth, Leiter Stadtplanung, werden einen Überblick über die Aufbauarbeiten geben und dazu Stellung nehmen, welche Vorhaben sich in Planung befinden.

Günther Uhl, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Kreis Ahrweiler, wird die Delegation im Hotel Aurora über seine Erfahrungen informieren. Uhl ist Eigentümer des Hotels Krupp in Bad Neuenahr und musste für die Flutschäden finanziell in Vorleistung gehen - trotzdem blickt er optimistisch in die Zukunft und will sein Unternehmen weiterführen.

Im benachbarten Marienthal erhalten die Abgeordneten Informationen zu den Zwischenergebnissen des KAHR-Projektes. Professor Dr. Holger Schüttrumpf, Professor Dr. Jörn Birkmann und Professor Dr. Lothar Kirschbauer präsentieren erste Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes. Bis 2024 sollen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen die Aufbaumaßnahmen in den von der Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstörten Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unterstützt werden. Aktuell erarbeitet das KAHR-Projekt zusammen mit insgesamt 13 Partnern aus Wissenschaft und Praxis Fragen zur Klimaanpassung, der risikobasierten Raumplanung und zum Hochwasserschutz. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen für einen klimaresilienten und zukunftsorientierten Wieder- und Neuaufbau in den betroffenen Regionen zu schaffen.

Mit der Besichtigung des Bürger-Nahwärmenetzes in Marienthal erhalten die Abgeordneten einen Überblick über die erfolgreiche Erneuerung des Wärmesystems. Im November vergangenen Jahres ist das erste Nahwärmenetz in der Verbandsgemeinde Altenahr in Dienst gestellt worden.

Betrieben wird die Anlage mit Holzpellets und mit Solarthermie. 33 Haushalte sind an das etwa ein Kilometer lange Netz angeschlossen. Das Wärmenetz hat 2,1 Millionen Euro gekostet und wurde unter anderem durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.

In Dernau stellen Bürgermeister Dominik Gieler (CDU) und Martin Schell vom Jugend- und Begegnungszentrum „Vor Müllert“ den neuen Treffpunkt der Johannniter Mittelahr-Region vor. Nach der Flutkatastrophe fehlte im Ahrtal eine Begegnungsstätte. Ende Juni 2023 ist das von der Johanniter-Unfall-Hilfe sanierte und renovierte Sportlerheim wieder geöffnet.

Zudem informiert Bürgermeister Gieler über die laufenden Bauanträge zur Sanierung und Erweiterung der Grundschule Altenahr und der Ahrtalschule, sowie den Neubau der Sporthalle und des Jugendbüros. Die Unterlagen seien Mitte Juli verschickt worden, und die Gemeinde hoffe, dass das „Tempo bei der Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur“ beschleunigt werde.

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