Zahl der Obstanbau-Betriebe ist rückläufig
Berlin: (hib/NKI) In Deutschland gab es im Jahr 2022 rund 9.700 Betriebe mit Obstanbau. Im Vergleich zu 2012 mit 11.200 Betrieben sind das rund 13 Prozent weniger Betriebe. Das geht aus der Antwort (20/8033) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/7791) der CDU/CSU-Fraktion hervor.
Analysen des Thünen-Instituts verdeutlichten, „dass die wirtschaftliche Situation der Obstbetriebe in Deutschland derzeit insgesamt sehr angespannt ist“. Daten lägen insbesondere für den Apfelanbau, der wichtigsten in Deutschland erzeugten Obstart, vor. Kostenrechnungen für die Apfelerzeugung im Jahr 2022 in verschiedenen deutschen Anbauregionen zeigten, dass die Erzeugerpreise deutlich unter dem Wert der Produktionskosten gelegen hätten. Dies führe zu einer aktuell sehr angespannten Liquiditätssituation im Obstbau. Die niedrigen Erzeugerpreise seien vor allem auf die überdurchschnittlich großen Apfelernten in Deutschland und der EU in den Jahren 2021 und 2022 zurückzuführen. Gleichzeitig stiegen in dem Zeitraum die Produktionskosten deutlich an. Die Bundesregierung habe sich deshalb bei der Europäischen Kommission erfolgreich für die Berücksichtigung der deutschen Obsterzeugerinnen und -erzeuger hinsichtlich möglicher Hilfsmaßnahmen eingesetzt.
Der Bruttoproduktionswert des gesamten Obstbaus habe im Jahr 2022 nach vorläufigen Angaben bei rund 1,1 Milliarden Euro gelegen. Im Jahr 2012 waren es rund 800 Millionen Euro. Im Durchschnitt habe der Bruttoproduktionswert 2022 bei rund 120.000 Euro pro Betrieb gelegen, vor zehn Jahren seien es rund 70.000 Euro pro Betrieb gewesen.